Wetterphänomene leicht erklärt
Hochdruck, aber kaum Sonnenschein - warum?

Ein Hochdruckgebiet im Herbst ist leider kein Garant für puren Sonnenschein und blauen Himmel. Hätten wir diese Wetterlage im Juli gehabt, wären durchaus über 30 Grad mit verbreitetem Sonnenschein möglich gewesen. Aber warum ist das im Herbst nicht so, also das mit dem Sonnenschein?
Mit Tageslängen um die 16 Stunden im Juli und nur noch etwa 11 Stunden im Oktober fehlen schließlich fünf Stunden Sonneneinstrahlung im Herbst, um die Luft grundsätzlich zu erwärmen. Gleichzeitig verlängern sich täglich die Nächte, sodass die nächtliche Abkühlung und damit auch die Nebelneigung jeden Tag zunehmen.
Gerade bei Luftströmungen aus dem Südwesten und Westen, machen sich häufig feuchtere und mildere Luftmassen auf den Weg nach Deutschland. Da der Atlantik und auch das Mittelmeer im Oktober und November noch relativ warm sind, kondensiert der Wasserdampf über dem immer kühler werdenden Kontinent. Somit kann sich verbreitet Nebel bzw. Hochnebel bilden. Diesem Nebel wird es aufgrund der immer kürzer werdenden Tageslängen immer schwerer gemacht, sich aufzulösen.
Dazu kommt meistens noch ein sehr schwacher Druckgradient, das heißt, dass es nur einen schwachen Wind gibt oder sogar windstill ist. Dadurch fehlt die Durchmischung mit anderen (trockeneren) Luftschichten. Die kühlere und schwerere Luft sinkt weiter ab und bleibt in Bodennähe liegen. Es bildet sich eine Inversion (wärmere Luft liegt über kälterer), die einer Auflösung des Nebels oder Hochnebels entgegen wirkt.
Das ist auch der Grund, dass sich meistens in Mulden und Senken zuerst Nebel bildet. Auch Gewässer wie Seen und Flüsse oder auch Täler in den Mittelgebirgen und Alpen sind besonders gefährdet.