Prognose Winter 2025/26

Jahrhundertwinter? Das ist der tatsächliche Wintertrend!

von Paul Heger

Nach einer Nacht mit Schneefall sind Bäume, Wege und Straßen im Kölner Grüngürtel eingeschneit. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bleibt der Schnee liegen und lockt viele Spaziergänger in die Natur. Themenbild, Symbolbild Köln, 18.01.2024 NRW Deutschland *** After a night of snowfall, trees, paths and roads in Colognes green belt are covered in snow At temperatures around freezing point, the snow remains and attracts many walkers into nature Themed image, symbolic image Cologne, 18 01 2024 NRW Germany Copyright: xChristophxHardtx
Schnee in Köln: Das war ein kurzes Wintermärchen am 18. Januar 2024

Kommt der von manchen herausbeschworene Jahrhundertwinter noch oder wird der Winter 2025/26 eher eine Lachnummer mit Wolken, Regen, Sturm und milden Temperaturen? Wir blicken auf die Wetter-Trends für den Dezember, Januar und Februar.

Wetter im Dezember 2025: Erst Sturm, dann Polarwirbel-Winter?

Manche haben schon im Herbst den Jahrhundertwinter ausgerufen. Bisher ist er ausgeblieben. Wie ein solcher Jahrhundertwinter in Deutschland aussehen würde, haben wir an anderer Stelle beleuchtet. Jetzt schauen wir auf die aktuellen Prognosen für die kommenden Monate.

Und da geht es in der nächsten Woche erstmal deutlich milder und teils stürmisch zur Sache. Dazu gibt es in der Regel Regen anstatt Schnee, zwischendurch aber immerhin auch Sonne. Spannender wird es dann in der zweiten Monatshälfte. Der Polarwirbel könnte uns Kälte schicken. Aktuell strauchelt er immer wieder und bringt bald auch den USA den nächsten Kälteschub.

Tatsächlich zeigen die Wettermodelle in ihrer Vielzahl an möglichen kommenden Wetterszenarien ein paar kalte Ausreißer je weiter es in Richtung Weihnachtsfest geht. Das deckt sich mit dem wetter.de-Trend für die nächsten 42 Tage. Auch das Langfristmodell des Europäischen Wetterzentrums sieht in seinen Wochentrends eine Abkühlung, allerdings erst nach Weihnachten. Nur die amerikanische NOAA sieht es im Monatsmittel deutlich milder, was aber auch mit den kommenden zwei Wochen schon erreicht wäre. Einer nachfolgenden Abkühlung widerspricht das nicht unbedingt. Es bleibt spannend!

42-Tage-Trend von wetter.de für Hamburg vom 03.12.2025
Berg- und Talfahrt der Temperaturen: Wird es nach sehr milden Tagen bis zum Fest wieder kälter?

Wetter im Januar 2026: Milde Pampe oder eisige Kälte?

Wer oben im 42-Tage-Trend schon auf den Januar geschielt hat, der hat ein eher semi-mildes Hin und Her aber wenig Winter gesehen. Das wäre in etwa die Richtung, die auch die NOAA in ihrer Berechnung einschlägt. Man sollte aber wissen, dass diese Berechnungen in letzter Zeit stark schwankten. Spannenderweise sehen die Europäer mit ihren EFFIS-Berechnungen etwas kühlere Zeiten auf dem Schnitt der letzten Jahrzehnte. Dazu wäre es recht trocken.

Das spräche für ein stabiles Hoch über Deutschland. Im Januar ist diese Lage oft kälter als ursprünglich gedacht. Mit Nebel gibt es dann Dauerfrost und Reif – immerhin dadurch etwas weiß in der Natur? Und vergessen wir nicht unseren Polarwirbel, der gerade im Hochwinter gern zuschlägt. Ein Hoch in den Berechnungen passt sehr gut zu einem schwachen Polarwirbel und einfließende arktische Kälte, auch wenn die aktuellen Berechnungen noch keinen Polarwirbelzusammenbruch für Januar sehen.

Wintermorgen im Taunus Bei Sonnenaufgang zeigt sich der Gipfel des Großen Feldbergs im Taunus winterlich mit Reif und etwas Schnee., Schmitten Hessen Deutschland *** Winter morning in the Taunus At sunrise, the summit of the Großer Feldberg in the Taunus looks wintry with frost and a little snow , Schmitten Hessen Germany
Weiße Landschaften kann es auch ohne Schnee geben, nämlich durch Reif in einem kalten Hoch mit Nebel.

Wetter im Februar 2026: Selbst zum Philosophieren zu wenig

Die NOOA berechnet den Februar mittlerweile wieder etwas kühler, nachdem er sehr mild werden sollte. Die Europäer gehen in die gegensätzliche Richtung. Und dann wäre da weiterhin auch der Polarwirbel, der einmal im Straucheln gern einen Nachschlag gibt – aber wann weiß niemand. Hier bleiben die Berechnungen sehr vage.

Also: Spätestens im letzten Dezember-Drittel wird es spannend und es könnte durchaus bis in den Januar hinein mal spürbare Kältephasen geben. Danach ist alles offen. Was wir aber sehr wohl wissen ist, dass es derzeit keine Anzeichen für einen drohenden Jahrhundertwinter in Deutschland gibt.

Verwendete Quellen: wetter.de