Endlich mal gute Nachrichten

46 Prozent mehr erneuerbare Energien im Strommix der EU seit 2019

von Oliver Scheel

Vor fünf Jahren stellte die EU-Kommission den „EU Green Deal“ vor. Und das Projekt ist tatsächlich erfolgreich und zeigt große Wirkung: Seit 2019 ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix der EU-Länder um 46 Prozent gewachsen. Das zeigt: Der Emissionshandel funktioniert, die Wirtschaft hat verstanden und setzt konsequent auf die günstigeren neuen Energien. Der Anteil der fossilen Energien ging zeitgleich um ein Fünftel zurück.
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Wind und Sonne auf der Überholspur

In den vergangenen fünf Jahren sind Wind und Sonne voll auf die Überholspur gegangen. Mit dem jetzigen Stand ist der Strommix der EU einer der saubersten der Welt. Der Zubau war besonders bei Fotovoltaik enorm. In der Zeit von 2019 bis 2023 wurde eine Leistung von 230.000 Solarpaneelen pro Tag in der EU installiert.

Windenergie überholte im Jahr 2023 sogar den Energieträger Gas und liegt nun hinter der Kernkraft auf Platz zwei der Energieressourcen innerhalb der EU.

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Kohle und Gas im Sinkflug

Rows of solar panels are poised in a lush field, with a stunning backdrop of snow-capped mountains under a clear blue sky. Model Released SergioVictorVega_ID21400_629664_003 Copyright: xSergioxVictorxVegax
Der Zubau von Sonnenenergie in der EU boomt.

„Ehrgeizige, weltweit führende klimapolitische Maßnahmen in Verbindung mit gezielten Maßnahmen zur Abkehr von russischem Gas haben sich zu einer echten und nachhaltigen Dynamik verfestigt. Die EU ist jetzt in der Mitte des Prozesses weg von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern“, analysierte Sarah Brown, Programmdirektorin Europa vom Thinktank Ember, der den europäischen Stromsektor untersucht.

Das Ende von Kohle und Gas ist also eingeläutet. Der Verbrauch der Kohle fiel um 20 Prozent nach einem kurzen Anstieg während der Energiekrise. Der Gasverbrauch ist seit vier Jahren im Sinkflug und liegt nun 21 Prozent unter dem Verbrauch von 2019.

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Deutschland geht voran beim Ausbau

22 Prozent des Zuwachses der EU-Kapazität bei Wind- und Solarenergie gingen laut Ember auf Deutschland zurück, gefolgt von Spanien (13 Prozent). „Diese beiden Länder waren zwar führend, doch in der gesamten Region wurden große Fortschritte erzielt“, heißt es in dem Bericht. Mehr als die Hälfte der 27 EU-Mitgliedsländer habe ihre Wind- und Solarkapazitäten in dem Zeitraum mindestens verdoppelt.

Eine Mehrheit der Haushalte in Deutschland ist zudem davon überzeugt, dass die Energiewende Europas Wirtschaft stärkt, wie eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt.

(osc mit dpa)