Feuerwerk beim Sternenhimmel im Oktober
Größter Vollmond des Jahres, Sternschnuppen, Sonnenfinsternis und starke Gezeiten
Im Oktober werden die Nächte immer länger. Dafür hat der Himmel aber einiges für uns zu bieten. Denn es erwartet und nicht nur der größte Vollmond des Jahres, ein Sternschnuppen-Regen der Orioniden, sondern auch eine Sonnenfinsternis und sehr starke Gezeiten auf der Erde.
Größter Vollmond des Jahres bringt extreme Gezeiten und Springfluten

Der Vollmond wird im Oktober am 17. um 13.26 Uhr erreicht. Am gleichen Tag kommt er mit nur 357.174 Kilometern in Erdnähe. Man sieht dann den größten Vollmond des Jahres. Der Mond befindet sich im Sternbild der Fische an der Grenze zum Widder. Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt - wieder einmal - zu extremen Gezeiten. An den Küsten sind Springfluten zu erwarten. Eventuell können Herbststürme diesen Effekt noch verstärken.
Planeten am Oktober-Nachthimmel - Saturn und Jupiter die ganze Nacht zu sehen
Im Oktober ist nach Einbruch der Dunkelheit der Ringplanet Saturn hoch am Osthimmel im Sternbild Wassermann zu sehen. Saturn ist die gesamte Nacht vertreten. Vom Morgenhimmel zieht er sich allmählich zurück. In der Nacht vom 14. auf 15. wandert der schon fast volle Mond am Saturn vorbei.
Auch der Jupiter wird zum Planeten der gesamten Nacht. Sein Aufgang erfolgt am Monatsersten kurz vor zehn Uhr abends, zu Monatsende bereits zwei Stunden früher. Der Riesenplanet beherrscht mit seinem Glanz den Nachthimmel.
Die Venus zeigt sich nur kurz am Abendhimmel. Nach Sonnenuntergang kann man sie tief im Südwesten ausmachen. Anfang Oktober geht die Venus schon kurz vor 20 Uhr unter, zum Monatsende eine halbe Stunde früher.
Der Mars erscheint in den Zwillingen immer früher am Nordosthimmel. Geht er am 1. eine halbe Stunde vor Mitternacht auf, so überschreitet er die östliche Horizontlinie am 31. schon eine Viertelstunde vor 23 Uhr. Die Marshelligkeit nimmt im Laufe des Monats kräftig zu.
Nach Merkur wird man vergeblich Ausschau halten. Der flinke Planet zeigt sich im Oktober nicht.
Orioniden - schnelle Sternschnuppen unterwegs

Außer den Draconiden sind von Anfang Oktober bis in die erste Novemberwoche die Orioniden aktiv, deren Ursprung auf den Halleyschen Komet liegt. Mit dem Maximum des Sternschnuppen-Stroms ist am 22. Oktober zu rechnen, wobei etwa 25 bis 30 Meteore pro Stunde zu erwarten sind. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden von Mitternacht bis 5.00 Uhr morgens. Es handelt sich bei den Orioniden um sehr schnelle Sternschnuppen mit Eintrittsgeschwindigkeiten um 65 Kilometer pro Sekunde, das sind knapp 234.000 Kilometer pro Stunde.
Sonnenfinsternis - aber leider nicht über Europa

Zwar beginnt der Oktober gleich mit einer Sonnenfinsternis - von Europa aus ist sie allerdings nicht zu sehen. Am 2. Oktober um 20.49 Uhr schiebt sich der dunkle Neumond vor die Sonne und bedeckt sie. Am gleichen Tag kommt der Mond allerdings mit 406.516 Kilometern in Erdferne. Somit ist die dunkle Neumondscheibe etwas kleiner als die der Sonne.
Die Folge ist: Der Mond kann die Sonne nicht vollständig bedecken. Um den Neumond bleibt ein leuchtender Ring der Sonne. Die Zone der ringförmigen Phase zieht sich größtenteils über den Pazifik. Sie beginnt südlich von Hawaii, überquert den Stillen Ozean, streift den Südzipfel Südamerikas und endet im Südatlantik.
Leuchten am Nordhimmel: Explosion in der Corona Borealis
So ziehen Sonne und Sterne im Oktober - Tageslänge geht fast zwei Stunden zurück

Die Sonne erreicht im Oktober immer südlichere Positionen. Sie wandert durch das Sternbild Jungfrau und wechselt am 31. frühmorgens in das Sternbild Waage. In der Nacht vom 22. auf 23. tritt sie um Mitternacht in das Tierkreiszeichen Skorpion. Ihre Mittagshöhe nimmt um elf Grad ab, die Tageslänge schrumpft um fast zwei Stunden.
Am Südhimmel nehmen am Abend die Herbststernbilder ihren Platz ein. Im Zenit steht die Kassiopeia, das bekannte Himmels-W. Das Sternenquadrat des Pegasus, bekannt als Herbstviereck, hat die Mittagslinie erreicht. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair ist nach Westen gerückt.
Zu den Herbstbildern zählt auch die Andromeda, die sich an den Pegasus anschließt. Auch ihr Retter, der Held Perseus, ist als Sternbild vertreten, ebenso das Meeresungeheuer Cetus, im Deutschen als Walfisch bezeichnet. Der Cetus nimmt seinen Platz im Südosten ein. Er ist schwer zu erkennen, da er sich nur aus lichtschwachen Sternen zusammensetzt.
Tief im Süden blinkt Fomalhaut, Hauptstern des Bildes Südlicher Fisch. Fomalhaut ist die arabische Bezeichnung für Fischmaul. Südlich der Andromeda sieht man die Sternbilder Fische und Widder. Der Widder ist ein kleines, aber markantes Sternbild, das hauptsächlich aus drei Sternen besteht, die ein stumpfwinkeliges Dreieck bilden.
Am Osthimmel sind zwei helle Sterne zu erkennen. Im Nordosten blinkt die gelbliche Kapella im Fuhrmann und tief am Osthimmel leuchtet rötlich Aldebaran im Sternbild Stier, Vorbote des kommenden Winters.
(oha mit dpa)