15 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf im Jahr
Warum die USA der größte Klimasünder sind und wie sie das ändern wollen
Unendliche Shoppingmöglichkeiten, große Autos und vor allem eine riesige Öl- und Gasindustrie. Historisch gesehen sind die USA der größte Klimasünder der Welt. Rund ein Viertel aller CO2-Emissionen sind allein hier entstanden und heute verursacht ein durchschnittlicher US Amerikaner fast 15 Tonnen CO2 im Jahr. In Deutschland sind es etwa acht Tonnen, in Indien nur etwas mehr als eine Tonne. Aber diesen 1. Platz wollen die Amerikaner gerne abgeben. Und wie soll das gehen? Fragt auch Clara Pfeffer im Klima Update.
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IRA: So viel Geld für den Klimaschutz gab's noch nie
Mitte August 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den Inflation Reduction Act of 2022 (IRA) Wie der Name schon sagt, soll das Gesetz der hohen Inflation in den Vereinigten Staaten entgegenwirken. Was er unterschlägt und worum es hauptsächlich geht: Die amerikanische Industrie soll klima- und zukunftsfest gemacht werden. Mit rund 370 Milliarden Dollar für Zuschüsse, Steuergutschriften und Darlehen ist der IRA das bislang umfangreichste Investitionspaket der USA für den Klimaschutz.
Es geht ums Geld - Darlehen, Zuschüsse, Steuervorteile
Die Förderungen im Rahmen des IRA umfassen unter anderem:
- Zuschuss- und Darlehensprogramme für Staaten und Stromversorgungsunternehmen zur Steigerung der sauberen Stromerzeugung
- Steuergutschriften für Investitionen in Technologien zur Kohlendioxidabscheidung und in Wind- und Solarenergie
- einen Fonds zur Finanzierung von emissionsarmen und emissionsfreien Technologien
- Steuergutschriften in Höhe von 4.000 Dollar für den Kauf von gebrauchten Elektrofahrzeugen und 7.500 Dollar für neue Fahrzeuge
- 500 Millionen US-Dollar für die Unterstützung des Defense Production Act (DPA) für einheimische Solar-, Wärmepumpen- und Stromnetzkomponenten. Der DPA ermächtigt die US-Regierung, in nationalen Krisensituationen der Privatwirtschaft Anweisungen erteilen zu dürfen, was zu produzieren ist. Den Herstellern wird im Gegenzug eine ausreichend hohe Nachfrage garantiert.
CO2-Emissionen verringern - auch mit Kernkraft
Außerdem hat sich die US-Regierung ins Lastenheft geschrieben
- die Emissionen von Gas- und Kohlekraftwerken, landwirtschaftlichen Betrieben, Häfen und Gemeinden zu reduzieren
- die Kernenergie zu fördern
- Automobilwerke auf die Produktion sauberer Fahrzeuge umrüsten zu lassen
- die Energieeffizienz in Privathaushalten zu verbessern
- die Dürre im Westen der USA zu bekämpfen und dabei das Trinkwasser-Reservoir des Colorado River Basin zu schützen.
IRA schlecht für Europas Wirtschaft?
Jetzt geht allerdings der europäischen Wirtschaft die Düse. Grundsätzlich ist an der Förderung klimafreundlicher Technologien und Produkte durch die USA nichts auszusetzen. Aber die EU sehen dadurch den Wirtschaftsstandort Europa in Gefahr. Angesichts der attraktiven Subventionen könnten einige europäische Unternehmen in die USA abwandern, statt in Europa zu investieren. Immerhin gibt es in Europa den Green Deal inklusive Industrial Plan, der eine grüne Wirtschaft in Europa ankurbeln sollen.
Hintergrundwissen:
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Ebenfalls wichtig: Das Klima Update entstand im Rahmen eines Aufenthalts und war nicht der Reisegrund.
(ctr)