Geminiden-Meteorschauer
Sternschnuppenregen der Extraklasse
Der Dezember hält ein ganz besonderes Himmelsphänomen bereit: die Geminiden. Mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde zählen sie zu den beeindruckendsten Meteorströmen des Jahres. Doch wann und wie sind sie am besten zu beobachten?
Wolkenbedeckung in Deutschland.
Ein außergewöhnlicher Meteorstrom

Die Geminiden haben ihren Namen vom Sternbild Zwilling, aus dessen Richtung sie zu uns gelangen. Der Radiant, der scheinbare Ursprungspunkt der Sternschnuppen, liegt nahe den markanten Sternen Castor und Pollux. Anders als die meisten Meteorströme stammen die Geminiden jedoch nicht von einem Kometen, sondern vom Asteroiden (3200) Phaeton. Dieser verhält sich auf seinem Weg zur Sonne ähnlich wie ein Komet, da er Material verliert, das als Sternschnuppen in der Erdatmosphäre verglüht.
Neue Bilder vom Solarorbiter: Ein Blick ins Herz der Sonne
Die Aktivität der Geminiden beginnt bereits am 4. Dezember und erreicht in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember ihren Höhepunkt. In dieser Zeit können in der zweiten Nachthälfte bis zu 120 bis 150 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden – vorausgesetzt, das Wetter und die Lichtverhältnisse spielen mit. Auch nach dem Höhepunkt bleibt Zeit, den einen oder anderen Wunsch ans Himmelszelt zu richten, denn der Meteorstrom dauert bis zum 20. Dezember an.
Ein Asteroid als Ursprung
Um die Geminiden optimal zu erleben, sollte man sich einen Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung suchen, wie ländliche Gegenden oder Höhenlagen. Nach Mitternacht ist der Radiant im Sternbild Zwilling am höchsten, und die meisten Sternschnuppen sind sichtbar. Ein klarer Himmel ist entscheidend, und ein Blick auf Wettervorhersagen hilft bei der Planung. Dieses Jahr verspricht der abnehmende Mond günstige Bedingungen, da sein Licht kaum stört.
Sternenhimmel im Dezember: Strahlende Venus kommt in Begleitung
(3200) Phaeton, der Ursprungskörper der Geminiden, ist ein ungewöhnlicher Himmelskörper. Seine Umlaufbahn führt ihn extrem nah an die Sonne, was ihn stärker erhitzt als andere Asteroiden. Dadurch verliert er Gesteinspartikel, die den Meteorstrom erzeugen. Phaeton wird auch als „Felskomet“ bezeichnet, da er das Verhalten eines Kometen zeigt, obwohl ihm die typischen Eiskomponenten fehlen.
Ein Spektakel mit Geschichte
Die Geminiden wurden erstmals 1862 dokumentiert und haben seitdem an Intensität zugenommen. Heute zählen sie zu den zuverlässigsten und spektakulärsten Meteorströmen, die von Deutschland aus sichtbar sind. In ihrer Spitzenphase übertreffen sie sogar die berühmten Perseiden im Sommer. Die Geminiden sind ein Muss für Himmelsbeobachter und Sternschnuppen-Fans. Ihr spektakuläres Schauspiel mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde und ihre außergewöhnliche Herkunft machen sie zu einem Highlight des meteorologischen Winters.
Wettervorhersage zu den Sternschnuppen
Nach den zuletzt dichten Wolken am Himmel besteht natürlich die Gefahr, dass zum Höhepunkt der Geminiden keine Sternschnuppe zu sehen ist. In der Nacht zum Samstag scheinen die Chancen allerdings recht gut zu sein. Gerade im nördlichen Teil Deutschlands scheinen sich die Wolken zu verziehen, sodass nach Mitternacht es gute Möglichkeiten gibt, die Sternschnuppen zu sehen.
(kfb)



