Ausbruch sorgt für Funkausfälle
Sonnenfleck bricht 100 Jahre altes Gesetz
Ein Sonnenfleck, der die etablierten Regeln der Sonnenforschung auf den Kopf stellt? Sonnenfleck AR3784 sorgt mit seiner ungewöhnlichen Polarität und einem intensiven Strahlungsausbruch für Aufsehen und stellt ein jahrhundertealtes Gesetz infrage.
Sonnensturm der höchsten Klasse
Sonnenfleck AR3784 ist eine der derzeit von Sonnenforschern intensiv beobachteten Sonnenfleckenregionen. Zuletzt ging von AR3784 ein starker X-Flare aus, der mit einer Stärke von X1,1 gemessen wurde. Dieser Ausbruch, der auf eine signifikante Sonnenaktivität hinweist, wurde vom NASA-Satelliten GOES-16 aufgezeichnet und führte zu Funkausfällen im Kurzwellenbereich über Asien und dem Indischen Ozean. Die Ausfälle wurden durch die intensive Röntgen- und ultraviolette Strahlung verursacht, die während des Ausbruchs freigesetzt wurde. Üblicherweise sind Polarlichter nach dem Eintreffen eines Sonnensturms weiter südlich zu sehen.
Besonders bemerkenswert ist AR3784 für die NASA, da er sich untypisch verhält und ein Gesetz bricht, das seit 1919 als unantastbar galt. Dieses Gesetz, benannt nach George Ellery Hale und seinem Mitarbeiter Seth Barnes Nicholson, beschreibt das Polaritätsmuster von Sonnenfleckenpaaren: Im aktuellen Sonnenzyklus 25, in dem wir uns befinden, sollten die positiv geladenen Flecken auf der Nordhalbkugel im Westen und die negativ geladenen Flecken im Osten liegen. Bei AR3784, der auf der nördlichen Hemisphäre liegt, befindet sich der positive Fleck jedoch im Norden und der negative im Süden, was dieses bekannte Muster auf den Kopf stellt.
Eigenschaften von Sonnenflecken
Sonnenflecken sind dunkle Bereiche auf der Sonnenoberfläche, die kühler sind als die umgebende Photosphäre. Sie entstehen durch starke Magnetfelder, die den Wärmetransport in der Sonnenoberfläche behindern. Diese Flecken erscheinen dunkler, weil sie etwa 30 Prozent weniger Licht abstrahlen, was auf ihre niedrigere Temperatur zurückzuführen ist.
Die Häufigkeit und Größe von Sonnenflecken unterliegen einem etwa elfjährigen Zyklus, bekannt als Sonnenfleckenzyklus. Während dieser Zyklen treten Sonnenflecken oft in Gruppen auf und können sich zu größeren Strukturen entwickeln, die mehrere Monate bestehen bleiben. Sonnenflecken sind nicht nur für die Sonnenforschung von großer Bedeutung, sondern haben auch Auswirkungen auf die Erde, insbesondere durch die Erzeugung von Sonnenstürmen, die Polarlichter und andere Phänomene auslösen können.
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(kfb)