Rutschgefahr im Alltag
So wird der Winter nicht zur Stolperfalle
Ein kurzer Spaziergang, der Gang zum Supermarkt oder der Weg zur Bahn – gerade im Winter passieren Stürze oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Mit ein paar gezielten Anpassungen lässt sich das Risiko deutlich senken.
Warum Winterstürze so häufig passieren
Wenn die Jahreszeit auf „kalt“ stellt, erhöht sich auch die Gefahr von unfreiwilligen Rutschpartien. Doch Stürze können nicht nur auf verschneiten Straßen oder spiegelglatten Gehwegen geschehen. Tatsächlich sind unscheinbare Bedingungen viel gefährlicher. Da reichen schon leichter Frost, feuchte Pflastersteine oder schattige Wege. Der Körper bewegt sich noch im „Normalmodus“, während der Untergrund längst winterlich reagiert. Genau diese falsche Sicherheit wird zum Problem.
Anders gehen als sonst – die richtige Schritttechnik
Im Winter gilt: kleiner ist sicherer. Statt großer, schwungvoller Schritte helfen kurze, kontrollierte Bewegungen, bei denen der Fuß möglichst flach aufgesetzt wird. Wer wie gewohnt über die Ferse abrollt, rutscht schneller weg, weil der erste Kontaktpunkt kaum Halt findet.
Auch die Arme spielen eine wichtige Rolle: leicht vom Körper gehalten unterstützen sie das Gleichgewicht, während Hände in den Taschen das Ausgleichen fast unmöglich machen. Zusätzlich hilft es, den Körperschwerpunkt minimal nach vorn zu verlagern, anstatt sich unbewusst zurückzulehnen. Das Tempo darf dabei ruhig langsamer sein – Hektik ist einer der größten Risikofaktoren, gerade auf bekannten Wegen, auf denen man sich oft zu sicher fühlt.
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Schuhprofil ist nicht gleich Schuhprofil
Nicht jeder Winterschuh schützt vor einer unfreiwilligen Rutschpartie. Entscheidend ist das Profil: weichere Gummisohlen mit klaren, tiefen Rillen greifen deutlich besser als harte, glatte Unterseiten. Besonders tückisch sind abgelaufene Sohlen, bei denen das Profil nur noch angedeutet ist – sie wirken unauffällig, bieten aber kaum Halt. Sneaker mit flacher Unterseite sehen harmlos aus, werden auf feuchtem Stein jedoch schnell zur Rutschfalle. Auch Schmutz, Matsch oder festgetretener Schnee im Profil können den Grip deutlich verringern. Für kurze Wege lohnt es sich deshalb, bewusst auf griffige Schuhe zu wechseln, statt aus Bequemlichkeit beim falschen Paar zu bleiben.
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Glätte sieht man nicht immer
Gefährlich ist vor allem Glätte, die man nicht erkennt. Überfrierende Nässe bildet sich gern auf Brücken, in Parkanlagen oder an schattigen Hausseiten. Auch Laub kann zur Rutschfalle werden, wenn es feucht oder angefroren ist. Viele Wege sind morgens sogar sicherer als am Abend, weil tagsüber Tauwasser entsteht, das später wieder gefriert. Wer aufmerksam auf den Untergrund achtet, ist klar im Vorteil.
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Apropos Sehen: Wenn im Winter die Farben oft in einem grau verschwinden, kommt es auf gut sichtbare Kleidung an. Kleine Reflektoren an der Jacke oder Tasche helfen dabei deutlich. Auch die Taschenlampenfunktion am Handy kann helfen, dunkle Stellen auszuleuchten. Brillenträger sollten zusätzlich auf beschlagene Gläser achten, um eine weitere Gefahrenquelle auszuschließen.
Typische Fehler, die fast jeder macht
Viele Stürze geschehen, da unser Gang nicht an die Jahreszeit angepasst ist. Hände bleiben bei der Kälte in den Taschen, obwohl das Gleichgewicht darunter leidet. Bei Glätte wird hastig auf Schnee ausgewichen, der oft noch rutschiger ist. Das Smartphone lenkt den Blick nach unten, während der Untergrund ignoriert wird. Und wer bei einem ersten Rutschen verkrampft, verliert meist komplett die Kontrolle. Ruhe und bewusste Bewegungen sind hier entscheidend.
Kommt es doch zum Rutschen, hilft es, nicht steif zu werden. Ein leichtes Absenken des Körperschwerpunkts kann stabilisieren. Nach einem Sturz sollte man auch ohne starke Schmerzen aufmerksam bleiben – Prellungen oder Verstauchungen zeigen sich oft erst später. Zur Not sollte der Weg – möglichst ohne Rutschpartie – also zum Arzt gehen.
Verwendete Quellen: wetter.de, DGUV, ADAC, BG Verkehr, Verkehrswacht Baden-Württemberg



