Diese Woche knallt es gewaltig

Hitze und Schwüle bringen Unwettergefahr nach Deutschland

von Oliver Hantke & Paul Heger

Es wird diese Woche richtig spannend und unangenehm zugleich beim Wetter. Denn es wird nicht nur richtig heiß, auch die Unwettergefahr steigt durch die enorme Schwüle stark an. Hier der Unwetter- und Hitze-Fahrplan für die hitzigste Wetter-Zeit des Jahres:

Wetter-Ausgangslage: Hitze und Unwetter treiben es auf die Spitze

Die Wetterlage über Europa am Sonntag, 11.08.2024
Gleich zwei Hochs wollen die Hitze nach Deutschland bringen.

Hoch Maschal bringt uns am Sonntag nochmal einen hochsommerlichen Sommertag mit nur minimalem Gewitterrisiko in den Alpen. Auch der Montag verläuft nochmal sehr sonnig. Von Westen pirscht sich aber schon das nächste Tief (noch kein Name) heran. Damit nimmt die heiße Strömung an Fahrt auf und bringt uns am Montag mit Spitzenwerten um 37 Grad wohl den heißesten Tag des Jahres bisher. Gleichzeitig gibt es einen spürbaren unterschied zu Sonntag: Es wird von Südwesten deutlich schwüler. Dadurch ergeben sich am Montag auch schon im Süden die ersten Gewitter mit Unwettergefahr. Der Umschwung ist dann eher ein langsamer Prozess von Dienstag bis in die Nacht zu Donnerstag, wo sich die Gewitterzone von West nach Ost voran arbeitet.

Montag: Schwüle, Gewitter und Unwetter breiten sich bei bis zu 36 Grad aus

Die Grafik zeigt das Gewitterrisiko am Montag, 12.08.2024
Die Gewitter- und Unwettergefahr nimmt schon am Montag deutlich zu.

Es brodelt häufiger und das vor allem über den südlichen Bergen: Betroffen sind zuerst Schwarzwald, Schwäbische Alb, Alpen, eventuell auch Fränkische Alb, Bayerischer Wald. Unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen das es auch über den westlichen Bergen , also im Pfälzer Wald, Hunsrück und Taunus schon kracht. Los geht es spätestens am frühen Abend und zieht sich bis in die Nacht.

Dabei kann es schon heftiger zur Sache gehen mit Spitzenabschätzungen zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter und Hagel in größeren Mengen, eventuell auch großer Hagel. Auch Sturmböen können mit von der Partie sein, wobei die größte Gefahr wohl nicht davon ausgeht, da die Zellen kaum ziehen.

Temperaturtechnisch ist es nur an den Küsten angenehm mit 20 bis 25 Grad, sonst ist es richtig heiß, im Südwesten schwülheiß bei bis zu 35 oder 36 Grad.

Wetterkarten und -prognosen für Deutschland, Europa und weltweit

Dienstag: Es droht eine sehr hohe Unwettergefahr bei bis zu 37 Grad

Im Tagesverlauf könnte es eine größere Gewitterlage von der Nordsee über den Westen und die Mitte bis in den Süden geben. Nur im Osten und Nordosten bleibt es wohl ruhiger. Insgesamt ist die Unwettergefahr aus heutiger Sicht als hoch bis sehr hoch einzuschätzen! Die Luft ist sehr heiß und dazu sehr feucht. Auch wenn die Windscherung fehlt. Es handelt sich weniger um eine breite Unwetterfront, sondern um ein "Umhergeblubber mit Ostdrall", das nicht alle treffen wird. Die größten Gefahren werden durch teils längeren Starkregen, grob 50 bis 100 Liter in Spitzen, einhergehen. Aber auch Hagel und Sturmböen wird es geben können.

Es wird noch heißer und drückender bei bis zu 37 Grad am Rhein. Aber auch sonst sind es oft über 30 Grad, in Richtung Rügen und Usedom um 25 Grad.

Mittwoch: Unwettergefahr weiter sehr hoch und schwüle 34 Grad

Der Mittwoch ist fast eine Kopie des Dienstag. Nur dass es anfangs nicht mehr ganz so sonnig ist und das Temperaturniveau etwas niedriger. Also etwa um 34 Grad, im Westen ‘nur’ noch 24 bis 30 Grad. Dafür ist die Feuchte aber weiterhin sehr hoch und im Laufe des Tages kommt ein wenig Scherung dazu. Im Süden und Osten bleibt es noch eher ruhig, bis es hier in der Nacht heftiger kracht. Was genau wann wo passiert, ist offen. Starkregen, Hagel und Sturmböen wird es aber wohl geben.

Donnerstag: Die Unwettergefahr sinkt - immer noch 30 Grad im Südwesten

Die Gewitter aus der Nacht ziehen im Osten recht schnell ab. Im Süden kann es noch etwas länger brodeln. Die Unwettergefahr sinkt. Im Norden fallen einzelne Schauer, sonst ist es oft trocken mit einigen Sonnenstunden bei 21 Grad an der Nordsee und rund 30 am Oberrhein.

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Freitag: Nur einzelne Gewitter und bis 31 Grad

Von Nordwesten ziehen am Freitag mit viel Wind neue Schauer rein. Im Osten und Süden bleibt es meist noch freundlich. Nur in Richtung Alpen sind einzelne Gewitter möglich. Im Nordwesten sind es 20 bis 25, sonst 25 bis 31 Grad.

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(phe, oha)