Opferzahl nun bei 13

Unwetter in Spanien: Schlimme Bilder der Verwüstung

Opferzahl durch die Unwetter in Spanien gestiegen

Sturmtief „Gloria“ lässt Spanien nicht zur Ruhe kommen. Während der das Unwetter in den meisten Landesteilen vorübergezogen war, war die Lage in Girona, nördlich von Barcelona noch angespannt. Derweil stieg auch die Anzahl der Toten von acht auf 13. Von der Sierra Nevada bis in die Pyrenäen hatte das Tief seit dem vergangenen Wochenende durch örtlich bis zu einem Meter Neuschnee, Monsterwellen (im Video) und teilweise heftige Niedeschläge eine Spur der Zerstörung hinterlassen.

In der Bildergalerie zeigen wir das dramatische Ausmaß der Verwüstung, das „Gloria“ hinterlassen hat.

Noch mindestens acht Menschen vermisst

Das Sturmtief „Gloria“ (Was Sturmtief „Gloria“ in Spanien ist, heißt bei uns übrigens „Ilka“. Die Namen von Hochs und Tiefs werden nicht international einheitlich vergeben) hat mehrere Todesopfer gefordert. 13 Menschen starben seit Sonntag durch das Unwetter. Die Toten kommen aus den unterschiedlichsten Regionen des Landes: Auf Ibiza wurde ein Brite von den Wellen verschluckt, in Almeria in Andalusien starb eine Frau in den Trümmern ihres Hauses. Ebenfalls bei Almeria kam ein Mann in seinem Gewächshaus ums Leben. In einem Fluss bei Alicante wurden zwei Leichen gefunden. Zwei weitere Menschen starben an Unterkühlung. Am Donnerstag wurden vier weitere Tote in Katalonien gefunden. Ein Angler sei in der Küstengemeinde Calafat von einer Riesenwelle überrascht und in den Tod gerissen worden, berichteten Medien unter Berufung auf die Polizei. In den Gemeinden Cabacés und Jorba wurden die Leichen von zwei Männern entdeckt, deren Autos vermutlich von den Wassermassen mitgerissen worden waren. Am Strand von El Prat de Llobregat bei Barcelona wurde eine mutmaßlich ertrunkene Frau tot aufgefunden. Weitere acht Menschen werden noch vermisst.

Etwa 200.000 Menschen blieben am Dienstag ohne Strom. Das Unwetter hielt sich zuletzt hauptsächlich in den Pyrenäen in Südfrankreich und Nordspanien auf. In der Zeit von Dienstag 19 Uhr bis Mittwoch 19 Uhr fielen in Serralongue (Pyrenäen/Frankreich) innerhalb von 24 Stunden 255 Liter Regen pro Quadratmeter. In St. Paul de Fenouillet ganz in der Nähe waren es 207 Liter.

Außerdem peitschte der Wind meterhohe Wellen an die Ostküste der iberischen Halbinsel und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Bis zu 14 Meter hohe Wellen wurden gesichtet. Der Flughafen in Alicante musste zeitweise geschlossen werden und die Schifffahrtshäfen blieben geschlossen. Laut einem Sprecher der Strandbehörde von Barcelona ist „Gloria“ der schwerste Seesturm in Spanien seit 2003.

Niederschlagskarte Spanien

In Girona war die Lage am Donnerstag noch angespannt

Obwohl sich das Wetter in den meisten Landesteilen inzwischen beruhigte, war die Lage am Donnerstagnachmittag vor allem in Girona noch angespannt. Dort wurden unzählige Straßen unter Wasser gesetzt, weil der Fluss Ter über die Ufer trat. Zudem gab es große Probleme mit dem Trinkwasser. Aufgrund eines vom Unwetter verursachten Defekts seien mehrere Stadtgebiete ohne jede Versorgung, sagte Bürgermeisterin Marta Madrenas. Man werde erstmals nach langer Zeit auf die Reserven zurückgreifen.

Die Wassermassen zerstörten mehrere Brücken, Straßen waren zeitweise gesperrt. Für viele Schüler fiel der Unterricht aus. Wie groß die Schäden insgesamt sind, ist noch unklar. Regierungschef Pedro Sánchez sagte auf Mallorca bei einem Besuch des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Badeortes Cala Ratjada im Nordosten der Insel, es werde schnelle Hilfe für alle Betroffenen geben.

Außerdem peitschte der Wind meterhohe Wellen an die Ostküste der iberischen Halbinsel und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Bis zu 14 Meter hohe Wellen wurden gesichtet. Der Flughafen in Alicante musste zeitweise geschlossen werden und die Schifffahrtshäfen blieben geschlossen. Laut einem Sprecher der Strandbehörde von Barcelona ist "Gloria" der schwerste Seesturm in Spanien seit 2003.

Niederschlagskarte Spanien

Spanisches Festland im Griff des Tiefs „Gloria“ - Schnee ohne Ende im Hinterland

News Bilder des Tages A man works on the recovery works inside a sports complex affected by overflow of the Ter river in Girona, Spain, 23 January 2020, after three days of heavy rain due to storm Gloria. Storm Gloria aftermath ACHTUNG: NUR REDAKTION
Ein Mann bei den Aufräumarbeiten in einem überfluteten Sportkomplex in Girona. Der überflutete Fluss Ter hatte hier alles unter Wasser gesetzt.

An der Ostküste Spaniens zwischen Barcelona und Murcia gab es neben starken Sturmböen auch extreme Regengüsse und Gewitter. Dann ist die spanische Küste im Fokus des Unwetters: Bis Mittwoch sind Regenmengen bis zu 300 Liter pro Quadratmeter möglich.

Mehr als 30 Provinzen hatten eine Unwetterwarnung herausgegeben. Schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 115 Stundenkilometern zerstörten Fensterscheiben, deckten Dächer ab und schleuderten nur leicht-befestigte Gegenstände durch die Gegend. Mehrere Schulen mussten wegen der unsicheren Lage geschlossen bleiben. Teilweise waren Straßen kilometerweit gesperrt.

Tiefdruckgebiet „Gloria“ brachte Schnee nach Spanien und sogar bis in die Pyrenäen. Die Schneefallgrenze war auf dem spanischen Festland auf 500 bis 800 Meter gesunken. Bis zu einem Meter Neuschnee machten das Leben schwer. Die Räumdienste mussten ausrücken, da oft die Straßen durch die Schneemassen gesperrt waren. Auch im Hinterland zwischen Barcelona und Valencia gab es Schnee ohne Ende: "Das ist historisch", sagte eine Touristin, "wir wissen nicht, wie wir hier wegkommen sollen".

Schwere Sturmböen fegen Boote an den Strand

Das Sturmtief „Gloria“ („Ilka“) war zuvor in Windeseile über die Balearen gefegt und brachte große Regenmengen mit. Ab einer Höhe von 1.000 Metern schneite es. In Portocolom mussten wegen der wegen hohen Wellen außerdem Häuser evakuiert werden. Schwere Windböen mit Geschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometern fegten acht Meter hohe Wellen an die Küste und sogar in küstennahe Häuser rein.

In Port de Pollença löste der Sturm sogar mehrere Schiffe aus der Verankerung und schleuderte sie an den Strand. Etwaige Bäche traten über die Ufer und überschwemmten Straßen. Steinschläge sorgten für weitere Straßensperrungen. Drei Personen werden auf den Balearen noch vermisst. Die Suche nach dem 27-Jährigen musste wegen des Unwetters bereits mehrfach unterbrochen werden, wurde aber am Dienstag wieder aufgenommen. Zwei Spaziergänger werden auf Ibiza vermisst. Am Sonntag galten wegen des Starkregens, Windes und der hohen Wellen noch die Warnstufen Orange und Rot. Im Laufe des Mittwochs wurde die Warnstufe wieder herabgesetzt.

Niederschlagskarte Spanien

Tossa de Mar versinkt in Massen von Schaum

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