Zweiter Sturm in einer Woche

Zyklon Chapala bedroht Jemen und Oman

Ein heftiger Wirbelsturm hat die jemenitische Inselgruppe Sokotra vor der Küste der Arabischen Halbinsel erfasst und mindestens 30 Häuser zerstört.

epa05005566 A handout picture made available on 01 November 2015 by NASA's US astronaut Scott Kelly, commander of the current International Space Station (ISS) Expedition 45 crew, shows a view of Tropical Cyclone Chapala in the Arabian Sea seen from the ISS in space, 31 October 2015. A high-impact tropical cyclone in the Arabian Sea is expected to strengthen and become a super cyclonic storm by the end of the weekend, threatening Yemen and Oman early next week, the United Nations meteorological agency cautioned on 31 October 2015. 'There is a fear that the storm will trigger significant flooding and related severe impacts such as mudslides and infrastructural damages,' the World Meteorological Organization said about Cyclone Chapala. Such a storm in the region is 'very rare,' the agency said. At its peak, the storm will be the equivalent of a category 4 hurricane. However, due to dry air and lower ocean thermal energy, when it makes landfall around midnight 01 November (2100 GMT Sunday), it will weaken to the equivalent of a category 1 or 2 hurricane, with wind speeds of about 150 kilometers per hour. The area where the cyclone is expected to make landfall is fairly sparsely populated and does not contain much key infrastructure, like ports. Drainage systems in the region will likely not be able to cope with the amount of rain, it warned. Warnings have been issued in Oman for flash floods and high waves. EPA/SCOTT KELLY EPA/SCOTT KELLY BEST QUALITY AVAILABLE HANDOUT EDITORIAL USE ONLY +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wirbelsturm Chapala über der Arabischen See

Hunderte Familien seien fern der Küste in Regierungsgebäuden und Schulen vor dem Zyklon Chabala in Sicherheit gebracht worden, berichteten Sicherheitskreise am Montag. Heftiger Regen und eine Flut hätten die Insel unter Wasser gesetzt. Einige Menschen seien verletzt worden, Tote gebe es bisher nicht.

Der World Meteorological Organization zufolge kann der Zyklon Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern erreichen. Demnach soll er in der Nacht auf Dienstag die Küste des Jemens und des Omans erreichen und auch dort heftigen Regen auslösen. Die betroffenen Regionen sind jedoch nur spärlich bewohnt. Sokotra liegt im Indischen Ozean rund 350 Kilometer vor der Küste des Jemens. Die Inselgruppe steht wegen ihrer einzigarten Fauna und Flora auf der Liste des Unesco-Weltnaturerbes.

Wirbelsturm bringt riesige Regenmengen mit

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Wo trifft Zyklon Chapala aufs Land? Diese Zugbahn des Wirbelsturms ist wahrscheinlich.

Ein gewaltiger tropischer Wirbelsturm bedroht das Bürgerkriegsland Jemen und den benachbarten Oman. An Land dürfte der Zyklon etwas schwächer werden, dennoch werden schwere Überschwemmungen befürchtet.

Die Arabische See und die Arabische Halbinsel sind nicht gerade für große Wetter-Action bekannt. Zwar herrschen an den Küsten von Jemen und Oman teils sehr hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit vor, das feuchtheiße Klima bringt aber eher selten große Niederschlagsmengen. Dass sich nun ein derart starker Zyklon über der Arabischen See bilden konnte und auf die Küstenregionen zusteuert, ist in der Tat ein außergewöhnliches Ereignis.

Aufgrund der im Vergleich zu den großen Ozeanen eher geringen räumlichen Ausdehnung der Arabischen See sowie der dort insgesamt für die Entwicklung der Stürme vielfach schlechten meteorologischen Bedingungen, werden dort im Mittel viel weniger tropische Wirbelstürme als beispielsweise über dem Atlantik oder Pazifik beobachtet. Ein bis zwei Stürme treten auf Grundlage eines vieljährigen Mittels über der Arabischen See pro Jahr auf. Nur einige von diesen erreichen die Arabische Halbinsel als gefährliche Zyklone.

Dass gerade jetzt wieder ein solch extremer Sturm über der Arabischen See auftritt, ist nicht unbedingt Zufall. Der globalen Analyse der Land- und Wassertemperaturen des amerikanischen Wetterdienstes NOAA vom September nach zu urteilen, trifft man in der Arabischen See aktuell die höchsten Wasseroberflächentemperaturen an, die jemals dort zu dieser Jahreszeit beobachtet wurden. Hohe Wassertemperaturen sind ein entscheidender Entwicklungsfaktor für tropische Wirbelstürme.

Wie geht es mit Chapala weiter? Die genaue Verlagerung ist noch recht ungewiss. Sicher ist, er wird irgendwann zwischen 2. und 3. November auf die Arabische Halbinsel treffen. Von den Computermodellen favorisiert wird derzeit ein Landgang im östlichen Jemen (s. Foto).

Problematisch sind auch die exorbitanten Niederschlagsmengen, die im Wirkungsbereich von Chapala niedergehen. Mit 200 bis 400 Liter Regen pro Quadratmeter (in Staulagen der Gebirge lokal über 500 Liter pro Quadratmeter) und den entsprechenden, teils verheerenden Auswirkungen

ist zu rechnen.

(Quelle: DWD)