Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen (Bayern) ist wegen des Hochwassers geräumt worden. Rund 100 Häftlinge - darunter etwa 20 Frauen - wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, mitteilte. "Wir haben alle Häftlinge verlegt".
Hüfthoch steht das Wasser im bayrischen Babenhausen. Mit Treckern, Schlauchboten und Helikoptern helfen Einsatzkräfte denen, die sich nicht mehr selbst helfen können. Grundstücke sind völlig überschwemmt, Keller vollgelaufen. Babenhausen ruft am Nachmittag den Katastrophenfall aus.
Im gut 50 Kilometer entfernten Fischach gleichen Straßen einem reißenden Fluss. Weil hier am Nachmittag ein örtlicher Damm bricht, strömt das Wasser unaufhaltsam an Häusern vorbei, ganze Ortschaften müssen evakuiert werden. Und auch Günzburg steht metertief unter Wasser, Autos versinken in den Fluten.
"So schlimm wars noch nie. 2002 wars annähernd so schlimm, aber da hats aufgehört zu regnen, da hat es sich wieder entspannt, aber heute, siehts nicht so aus."
Seit gestern: Dauerregen. So sind nicht nur im westlichen Bayern, auch im östlichen Baden Württemberg Einsatzkräfte rund um die Uhr im Einsatz.
Örtlich kommen bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter runter. Zu viel für die vielen kleinen Flüsse in dieser Region. In Gosbach tritt die Fils übers Ufer. In Meckenbeuren müssen 1300 Menschen ihre Häuser verlassen.
"Der Keller ist komplett überflutet, es wird immer mehr, man kann es nicht mehr aufhalten."
Weil durch das viele Wasser in der JVA Memmingen ein Stromausfall droht, wird diese am späten Nachmittag geräumt und die 150 Häftlinge auf umliegende Gefängnisse verteilt. Ministerpräsident Markus Söder macht sich in Diedorf ein Bild von den Ausmaßen der Katastrophe.
"Natürlich ist das eine schlimme Lage, wenn man diese Bilder sieht, die schmerzen. Insbesondere für die Anwohner ist das unerträglich. Da geht es auch um Verlust, um Hab und Gut. Ich danke allen Rettungskräften, die im Einsatz sind."
Einsatzkräfte mussten auch auf der Zugspitze ausrücken. Hier oben zeigt sich der Dauerregen in starkem Schneefall. Medienberichten zufolge stecken 26 Bergsteiger fest - in Not. Sowohl hier als auch im Tal gibt es in diesen Stunden noch keine Entwarnung.