Unfassbar ungünstige Kombi
Doppelte Arbeitsniederlegung - auch der Frühling streikt
von Björn Alexander und Carlo Pfaff
Das dürfte ein ziemlich übler Wochenwechsel werden. Parallel zum massiven Streik von Verdi und der Eisenbahngewerkschaft EVG probt der Winter sein Comeback – mit Glätte und einem erhöhten Chaos-Potenzial.
Im Video: Sturm, Schnee, Graupel sowie Blitz und Donner ziehen über Deutschland
Was erwartet uns jetzt?
Ein ziemlich wilder Ritt durch die Jahreszeiten. Am Samstag wird aus unserem aufstrebenden Frühling zunächst einmal stürmischer Herbst, der am Sonntag erst vom Dauerregen aufgeweicht wird und anschließend kalter Polarluft mit einem Hauch vom Spätwinter weichen muss. Und um das Jahreszeiten-Roulette komplett zu machen: Der Blick auf die Uhr zeigt dann bereits Sommer (-zeit). Ähnlich durcheinander dürfte es anschließend aber leider auch auf unseren Straßen weitergehen.
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Wie heftig trifft uns der Wintereinbruch?

Die Details sind noch schwer vorhersagen. Fakt ist aber, dass es ab Sonntagabend brisant werden kann. Flocken, Gewitter mit Graupel und stürmische Böen bis ins Tiefland – das ist ziemlich wahrscheinlich. Eine gruselige Gemengelage. Wobei sich die größeren Schneemengen samt dauerhaft winterlichen Straßenverhältnissen eher auf die Mittelgebirge und den Alpenrand konzentrieren. Aber: Auch im Flachland kann es – zumindest vorübergehend – weiß und rutschig werden. Zumal sich nachts vermehrt Frost hinzu gesellt. Das sowieso schon erwartbare Chaos durch den Streik wird durch die Wetterkapriolen sicherlich nochmals schlimmer werden.
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Kalter Wind und Glätte-Mix

Wie es am Montag zur Arbeit geht, dürfte für viele von uns noch unklar sein. Sicher ist hierbei allerdings, dass es in der Früh Werte um den Gefrierpunkt geben wird und dass uns damit ein zum Teil unheiliger Glätte-Mix droht. Neben möglicher Rutschgefahr durch Schnee oder Graupel sind nämlich streckenweise Reif oder gefrierende Nässe drin. Außerdem weht ein mitunter unlustiger Wind samt gefühltem Frost. Eine unfassbare ungünstige Kombi, die den kommenden Montag zu einem der übelsten Tage des Jahres 2023 werden lassen könnten. Kurzum: Wer jetzt noch Urlaub einreichen oder aufs Homeoffice setzen kann, der sollte das am besten tun. Ansonsten gilt es, viel Geduld und die passende (Winter-) Kleidung am Montag in der Früh mit am Start zu haben.
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Wetterwissen: So kommt der Jahreszeiten-Ritt zustande
Vor allem Tief HILMAR über den Britischen Inseln und der Nordsee ist für unser Wetter verantwortlich. Auf der Vorderseite strömt – kombiniert mit kleineren Tiefausläufern und einem lebhaften Wind – sehr milde Frühlingsluft zu uns. Besonders im Süden unseres Landes in den letzten Tagen mit Spitzen von 20 Grad und mehr. Damit bleibt es bis einschließlich Samstag wechselhaft, teilweise windig bis stürmisch und verhältnismäßig mild. Zum Sonntag rückt der Tiefdruckkomplex von Westen weiter zu uns, was uns die Wetterlage mit einem kleinen, aber intensiven Tief quittiert. Zuerst teilweise mit reichlich Regen, dem kalte Polarluft sowie lupenreines Aprilwetter mit einer sinkender Schneefallgrenze folgen. Wie sich das Wetter zur Mitte der kommenden Woche entwickelt, ist indes noch sehr fraglich – es bestehen aber Chancen auf mildere Werte und ein Ende des Wintermezzos.
Lese-Tipp: Deutschland im Wettertrend – wie geht es im Frühling und Frühsommer weiter?
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(bal, apf)