Winter 2016/2017: Was denn nun, kalt oder mild? Es ist wieder alles offen!

Die Wettermodelle widersprechen sich

In der vergangenen Woche schien es noch recht klar. Ab dem Monatswechsel zeigten die Modelle zunehmend sinkende Temperaturen, die dem Wetter einen winterlichen Charakter gegeben hätten. Und heute? Tja, jetzt ist wieder alles anders. Das sehr starke Kältehoch über Sibirien hat sich dünne gemacht und die Modelle laufen regelrecht Amok.

Ein chaotisches System mit großer Varianz

Weihnachtsmarkt in Göttingen
Winter 2016/2017: Was denn nun kalt oder mild, Bier oder Glühwein?

Das amerikanische Mittelfristmodell GFS hatte bisher für den Zeitraum nach Nikolaus durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Temperaturen berechnet. Plötzlich hat sich das Blatt gewendet und die Prognosen liegen gute 3 Grad über dem 30-Jahres-Mittel. Dazu erscheinen teils kräftige Niederschlagssignale, die eher auf eine milde Westdrift schließen lassen, als auf eine kalte Nordostströmung.

Das europäische ECMWF bleibt indessen zunächst noch auf der kalten Seite. Hier wird weiterhin eine winterliche Witterung mit nahezu frostigen Höchstwerten berechnet. Niederschläge spielen beim ECMWF derzeit nur eine untergeordnete Rolle.

Kalt oder warm - alles erscheint derzeit möglich

Das wetter.de-Modell wiederum bewegt sich voll auf Durchschnitt, teilweise sogar deutlich darüber. Niederschlagssignale werden hier systembedingt nicht berechnet, aber insbesondere die überdurchschnittlichen Prognosen für den Westen lassen auf eine mildere Westwetterlage schließen.

Schaut man nun auf das CFS, das experimentelle Langfristmodel der Amerikaner, auf das wir uns in den vergangenen Wochen mehrfach bezogen haben, sieht es weiterhin recht kalt aus. Hier gibt es nur ganz kurz mal eine etwas mildere Phase, bevor es mit den prognostizierten Temperaturen wieder deutlich bergab geht.

Fazit: Für den Witterungsverlauf im Dezember ist noch nichts ausgemacht. Die Modelle schwanken zwischen mild und frostig hin und her. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Wetter ein chaotisches System ist und schon kleinste Veränderungen einen völlig anderen Witterungsverlauf bedeuten können.