Explosive Eruption möglich
Schwarmbeben - Isländischer Vulkan Grimsvotn in kritischem Zustand
Erhebliche Auswirkungen nicht auszuschließen
Nachdem der La Palma-Vulkan schon seit Mitte September extrem aktiv ist, meldet sich jetzt ein vulkanisches Sorgenkind aus dem Nordwesten Europas. Der Isländische Vulkan Grimsvotn könnte kurz vor einem Ausbruch stehen – mit erheblichen Auswirkungen. Wenn es kracht, dann dürfte es nämlich ein explosives Ereignis werden.
Oben im Video: Vulkanausbruch auf Island – ein Jahrzehnt nach dem Ausbruch am Eyjafjallajökull
Grimsvotn - Anzeichen deuten auf einen Ausbruch hin
Am Vulkan Grimsvotn auf Island mehren sich die Anzeichen für einen Ausbruch. Schwarmbeben und eine Flut von Schmelzwasser aus einem Gletscher sind den isländischen Experten nach so konkrete Vorzeichen für eine Eruption, dass die Alarmstufe kurzzeitig auf Orange erhöht wurde. Aktuell steht der Vulkan mit Warnstufe Gelb unter Beobachtung. Denn auch im zeitlichen Rahmen wäre ein Ausbruch schon mehr als überfällig.
Der letzte Ausbruch im Mai 2011
Der Vulkan Grimsvotn bricht für gewöhnlich relativ regelmäßig aus. Die letzten drei Eruptionen waren in den Jahren 1998, 2004 und 2011. Daraus ergibt sich ein Zeitfenster von rund sechs bis sieben Jahren. Dabei dauerte der letzte Ausbruch vom 21. Mai bis zum 28. Mai. Im Vergleich zum Vulkan auf La Palma, der am 19. September 2021 begann und bis dato ja noch andauert, erscheint das zwar sehr kurz. Dennoch können die Auswirkungen - insbesondere auf den Flugverkehr im europäischen und nordamerikanischen Luftraum - groß sein. Denn Grimsvotn neigt zu explosiven Eruptionen.

Gedanken an den Eyjafjallajökull im Jahr 2010 werden wach
Bei explosiven Vulkanen auf Island werden bei vielen von uns sicherlich unweigerlich Gedanken an den Ausbruch am Eyjafjallajökull im Jahr 2010 wach. Zehntausende Flüge wurden damals gestrichen, Hunderttausende Passagiere saßen fest. Doch bedeutet offensichtlich nicht jeder explosive Vulkanausbruch auf Island, dass die Auswirkungen gleichermaßen extrem sein müssen. So waren es beim 2011er-Ausbruch des Grimsvotn wesentlich weniger Flugausfälle als im Jahr zuvor. Entscheidend seien hierbei verschiedene Faktoren, weiß RTL-Meteorologe Björn Alexander.
Viele Faktoren machen Vorhersagen kaum möglich
„Entscheidend ist bei einem Vulkanausbruch, bis in welche Höhe die Ruß- und Aschepartikel in die Atmosphäre geschleudert werden. Die Reiseflughöhe liegt in der Regel bei um die 10.000 Meter Höhe. Findet das Eruptionsgeschehen also nur in tieferen Bereichen statt, dann sind die Auswirkungen ganz andere. Außerdem spielt natürlich die Windrichtung für die Verteilung der feinen Partikel ebenso wie die Ausbruchsdauer eine wichtige Rolle”, so der RTL-Meteorologe. Faktoren, die nahezu alle erst beim tatsächlichen Ausbruch klar werden. Insofern seien auch noch keine Vorhersagen möglich. Aber wenn es einen größeren Ausbruch geben sollte, dann wären sowohl Auswirkungen auf den Flugverkehr sowie Ruß- und Aschewolken bis nach Europa möglich und sogar wahrscheinlich.

Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Wüstenstaat Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+
(bal, oha)