Gefährliche Wetterlage
Gewittertief SCARLETT mit höchster Unwettergefahr
von Björn Alexander und Martin Pscherer
Der Osten glüht – am Siebenschläfertag mit Temperaturspitzen von bis zu 36 Grad. Gleichzeitig drückt Unwettertief SCARLETT aus Westen gegen die Heißluftblase. Eine zum Teil sehr gefährliche Entwicklung, die mit einem teils massiven Unwetterpotenzial einhergeht. Hier die aktuellen Einschätzungen vom wetter.de-Meteorologen Martin Pscherer.
Wie ist die Wetterlage?

„Gewitter- und Unwettertief SCARLETT liegt derzeit genau über Deutschland”, erläutert Pscherer und fährt fort: „Damit wird aus Westen einerseits feucht-kühle Atlantikluft heran geweht, während die Osthälfte Deutschland noch in der südöstlichen Strömung mit Spitzenwerten bis zu 36 Grad liegt. Hierdurch hat sich eine massive Luftmassengrenze entwickelt, an der zudem reichlich Feuchtigkeit und damit Energie vorhanden ist. Eine brisante bis gefährliche Lage.”
Welche Regionen sind besonders betroffen?
Hier hat der Meteorologe zunächst einmal die ganze Osthälfte im Fokus und erörtert: „Die heftigsten Gewitter sind im Osten und Südosten zu erwarten – also überall dort, wo sich jetzt noch die Heißluft hält.” Einen Schwerpunkt kann Pscherer dennoch ausmachen und deutet auf den Süden Bayerns, wo er das „größte Gefahrenpotenzial” erwartet.
Sogar Tornados nicht auszuschließen

Der Gefahrenkatalog, den Pscherer bei der Gefahrenabschätzung beschreibt, ist äußerst umfangreich: „Neben teilweise schweren und blitzintensiven Gewittern drohen Starkregen mit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit. Auch mittlerer bis großer Hagel ist denkbar. Zudem sind Sturm- bis hin zu Orkanböen drin. Das bedeutet Windspitzen von 100 bis 120 km/h oder sogar etwas darüber.” Selbst organisierte Schwergewitter, sogenannte Superzellen, seien nicht zu auszuschließen, in deren Umfeld sogar das „Tornadorisiko erhöht ist”.
Dienstag insgesamt ruhiger
Pscherer gibt für den Dienstag meist eine Wetterentwarnung, denn die ganz große Hitze sei erst einmal durch. Ganz ohne Blitz und Donner will Deutschland aber wohl nicht bleiben, wie seine Prognose verrät: „Zunächst erwartet uns am Dienstag eine Wetterberuhigung und auch im Osten ist es nicht mehr so heiß. Dabei bekommt der Norden viel Sonne. Im Süden später bilden sich hingegen neue Gewitter, die vor allem in der Nacht zu Mittwoch wieder kräftiger und unwetterartig ausfallen können.”
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Was sagt der Siebenschläfer über das Wetter aus?
Der 27. Juni ist der Siebenschläfertag – laut Bauernregeln entscheidet sich an ihm, wie das Wetter in den nächsten sieben Wochen wird. Aber was ist dran am Siebenschläfer-Mythos? Der Siebenschläfer ist eine von den Bauernregeln, auf die man auch ein bisschen was geben kann. Von Ende Juni bis etwa 10. Juli, an dem sich meist eine beständige Wetterlage für den Sommer einstellt. Für einen stabilen Sommer wäre ein Hoch über Skandinavien notwendig, denn dann ist die Chance groß, dass das Wetter auch sommerlich stabil bleibt.
Der Siebenschläfertag selbst sei für Prognosen nicht sonderlich zuverlässig, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter auch in den kommenden Wochen so bleibt, liegt im Süden Deutschlands bei 70 bis 80 Prozent. Im Norden ist die Trefferquote jedoch niedriger, dort liegt sie etwa bei 60 Prozent.
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(bal, mps)