DWD geht von Windgeschwindigkeiten bis zu 400 km/h aus
Tornado fegt über Tschechien - Augenzeuge: „Dann begann die Hölle, alles flog herum“
Im Video: Tornado hinterlässt Schneise der Verwüstung in Tschechien
Ein heftiger Tornado ist am Donnerstagabend über den Südosten Tschechiens gefegt und hat mindestens drei Menschenleben gefordert. Das sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte am Freitag. Sieben Dörfer in der Region Südmähren wurden dabei verwüstet. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt, davon mindestens zehn schwer. In anderen Medienberichten war von fünf Todesopfern die Rede. In mehreren Dörfern wurden Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört und Autos umhergeschleudert. Bei dem Unwetter wurden sogar mehrere Busse umgestürzt.
Im Video sind Aufnahmen von Augenzeugen zu sehen, die den Tornado zeigen – außerdem wird auf Drohnen-Bildern das Ausmaß der Verwüstung deutlich.
Tschechien: Lage in der Unwetter-Region nach Wirbelsturm unübersichtlich

Die Rettungsdienste gehen von weiteren Todesopfern aus, die genaue Zahl sei allerdings noch nicht bekannt. Noch immer sind Menschen unter den Trümmern verschüttet. Ein Pressesprecher des Roten Kreuzes sagte dem ORF, dass die Lage vor Ort sehr unübersichtlich sei: „Die fünf Toten dürften verifiziert sein, aber was die Verletzten angeht, gehen die Meldungen weit auseinander. Einmal sind es drei, dann Hundert, dann Hunderte.“
Der letzte große Tornado in Deutschland fegte 1968 über Pforzheim hinweg.
Hrusky durch Tornado verwüstet: „Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster“

Innenminister Jan Hamacek twitterte, die Lage in der Region sei ernst und alle Rettungsdienste im Einsatz. Die Situation dort sei wie in einem Krieg, beschrieb Gesundheitsminister Adam Vojtech die verheerende Lage im Fernsehen. „Das sind solche Kräfte, die dort entstehen, dass wirklich Autos Hunderte Meter weit durch die Luft fliegen, das Trümmerteile sich in Betonwände bohren“, sagte Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter des Deutschen Wetterdienstes am Freitag. Er gehe anhand der Schäden, die er auf den Bildern aus Tschechien gesehen habe, von Windgeschwindigkeiten zwischen 300 und 400 Kilometern pro Stunde aus. Das sei „ein Tornado, der in dieser Stärke in Europa bisher nur selten vorkam“.
Der stellvertretende Bürgermeister des Dorfes Hrusky sagte der Agentur CTK, dass der halbe Ort dem Erdboden gleichgemacht worden sei. „Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster“, sagte er. Die Menschen hätten sich vor dem Unwetter nicht schützen können. In den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin fielen nach Berichten in den sozialen Medien Hagelkörner von der Größe von Tennisbällen.
Tornado zieht auch über Österreich

Auch im benachbarten Österreich richteten Hagelunwetter nach Angaben der Agentur APA schwere Schäden an. In Ober- und Niederösterreich sei allein in der Landwirtschaft ein Schaden von 28 Millionen Euro zu beklagen, erklärte demnach ein Sprecher der Hagelversicherung. Tennisballgroße Hagelkörner zerstörten zudem Hunderte von Dächern und beschädigten zahlreiche Autos. Die Dächer seien regelrecht durchlöchert worden, hieß es. Mehr als 1600 Feuerwehrleute waren dort im Einsatz.
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(dpa/rtr/kfb/jgr)