Trotz Corona und Polizeiwarnung
Besucheransturm im Harz

Torfhaus im Harz: Volle Parkplätze, lange Staus
Ein Tagesausflug ins Gebirge – auf die Idee kommen gerade besonders viele. Denn die ersten Schneeflocken sind gefallen und viele Menschen haben noch frei. Der Besucheransturm führt aber zum reinsten Durcheinander: volle Parkplätze, lange Staus, kleine Verkehrsunfälle. „Es herrscht Chaos“, sagt ein Polizeisprecher.
Kaum Platz für Rettungsgasse, Restaurants sind geschlossen
Für die Polizei ist der Besucheransturm auf Wintersport-Hotspots um die Jahreszeit nicht neu, doch mitten in einer Pandemie ist die Situation schwierig. Es sei so voll, dass das Einhalten der Abstandregeln kaum möglich sei, sagte Sprecher Thorsten Ehlers. Die größte Herausforderung sei die Sicherstellung der Rettungswege. Die Polizei behält sich vor, Straßen zu sperren, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Durch den erneuten Lockdown sind wie überall auch im Harz alle touristischen Einrichtungen geschlossen. Auch in den kommenden Tagen gilt der dringende Appell: Bitte bleiben Sie zu Hause.
Chaotische Zustände im Schwarzwald und in Bayern

Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb sorgten Tagesausflügler an manchen Orten für chaotische Zustände und brachten den Ordnungshütern eine Menge Arbeit. Dennoch plant Baden-Württembergs Landesregierung keine Verschärfung der Regeln. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart erklärte dazu: „Wir appellieren an die Menschen, auf Tagesausflüge zu verzichten und die bestehenden Regeln nicht auszureizen.“
Dabei geht es vor allem ums Rodeln, Spazierengehen und Wandern, denn Skilifte stehen wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie still. Auch in Bayern ist die Sorge vor zu großem Andrang und Chaos groß, etwa im Nationalpark Bayerischer Wald. „Die Lage an den Parkplätzen kann vielerorts nur mit dem Wort katastrophal beschrieben werden“, sagte der stellvertretende Leiter der Parkverwaltung, Jörg Müller. Einzelne Ausflügler seien „kreuz und quer durch das Kerngebiet“ des Nationalparks gelaufen und hätten dadurch störungsempfindliche Tierarten wie das Auerhuhn gefährdet. Zum Jahreswechsel will der Nationalpark verstärkt Ranger einsetzen und Besucher auf die Verhaltensregeln hinweisen.