Sehnsucht nach Sonne und Wärme

Wann kommt das Wetter in Deutschland mal länger ohne Regen aus?

von Oliver Hantke

Der März 2023 wird am Ende zu nass und zu warm ausfallen. Aber die Wärme konnten wir dieses Jahr noch nicht wirklich genießen. Denn passend dazu prasselte oft der Regen von oben herab. Was die Natur erfreut, geht den Menschen langsam auf die Nerven. Wir wollen endlich Frühling mit Sonne, die uns auch mal ein paar Tage oder noch länger begleitet. Wir schauen mal in die Prognosen für den April, Mai und Juni.

Oben im Video: Wetter in Deutschland – Sommertage, Hitzetage, Tropennächte

Von wegen Aprilwetter im April

Schaut man ins große Wetterarchiv und hier insbesondere auf die letzten 20 Jahre, dann fällt auf, dass insbesondere die Frühlingsmonate und vor allem der April durch den Klimawandel sein ursprüngliches Erscheinungsbild dramatisch verändert hat. Klassisches Aprilwetter? Fehlanzeige. Zumindest im April. Eher schon mal im Mai, der überdurchschnittlich häufig nass oder unterkühlt verlief. Verhältnismäßig selten verlief unterdessen der März zu nass.

Wetterwissen: Voll-, Vor- und Erstfrühling – Was ist der Unterschied?

Wetter im April 2023 - weiter zu nass, aber normal temperiert

Aktueller Langfristtrend für den April 2023
Langfristvorhersage für Deutschland für den April 2023

Und was macht der April 2023? Der ist eher durchschnittlich temperiert und zeigt lediglich rund um Ostern mal mehrere Tage ohne Niederschlag an. Immerhin, das könnte ein Anfang werden. Doch die Temperaturen dazu bleiben allerdings verhalten. Erst nach Ostern scheint es etwas wärmer zu werden. Doch schon kurz nach Ostern will es wieder wechselhafter werden. Bis zum Monatsende bleibt fast kein Tag mal trocken. So wäre weiterhin ein nennenswerter Regenüberschuss am Start. Normal sind im langjährigen Mittel um die 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter bei um die 160 Sonnenstunden.

April im Wettercheck – das alles kann der zweite Monat im Frühling

Wie wird das Wetter im Mai 2023? Am Anfang und am Ende Hoffnungsschimmer

Prognose und Vorhersage Mai 2023
Der Wonnemonat Mai scheint zumindest gut zu starten

Leicht zu trocken und etwas überdurchschnittlich temperiert sagt der Ansatz, der auf dem Europäischen Wettermodell basiert. Damit würden uns rund 70 Liter Regen pro Quadratmeter erwarten. Ob wir die knapp 215 Sonnenstunden erreichen, bleibt ungewiss. Denn es gibt nur wenige Tage im Mai, wo gar kein Regen berechnet wird – zumindest landesweit. Der Start in den Mai ist mit den letzten Apriltagen sogar sehr verheißungsvoll. Teilweise sind bis zu 5 Grad über dem Durchschnitt berechnet. Gerne sind hierbei auch schon ein paar Sommertage, also mit Spitzen über 25 Grad möglich. Besonders hervorstechend ist dabei der Mai 2018, der deutschlandweit im Schnitt knapp 10 Sommertage im Programm hatte. Die gesamte zweite Maidekade bis etwa Pfingsten Richtung Monatsende werden Temperaturen unter dem Durchschnitt erwartet. Das wäre dann ein großer Rückschritt für den Wonnemonat Mai. Ende Mai sieht es wieder wärmer aus, aber nach Sonne pur sieht es nicht aus.

Der Monat Mai im Wettercheck

Wie wird das Wetter im Juni 2023? Sommer und Sonne tun sich weiter schwer

Prognose und Trend für das Wetter im Juni 2023
Im Juni beginnt der Sommer - Hitze und Trockenheit eher unwahrscheinlich

Der letzte Fokus geht nun auf die experimentelle Langfrist für den Juni 2023. Auch der detailliertere Blick zeigt, dass eine etwas zu warme und etwas zu nasse Lösung angeboten wird. Zehn Millimeter, also 10 Liter pro Quadratmeter, wären durchaus ordentlich. Normal wären übrigens um die 80 bis 90 Liter pro Quadratmeter. Und wie sieht es mit trockenen Phasen im ersten Sommermonat aus? Schlecht, denn nur rund um den kalendarischen Sommeranfang gibt es ein paar Tage ohne Regen. Davor gibt es zumindest warmen Regen oder Gewitter.

Das Wetter im Juni in Deutschland – das alles kann der erste Sommermonat

Wie sieht es in der normalerweise wärmsten Region Deutschlands aus?

Die Grafik zeigt die Temperatur- und Regenprognose für 42 Tage für Freiburg
Selbst in Freiburg stehen Sommerwerte erst Anfang Mai auf dem Programm.

Schauen wir zum Schluss auf die normalerweise wärmste Region Deutschlands etwas genauer – dem Südwesten. Hier fällt der Monatswechsel in den April völlig ins Wasser. Danach zeigt sich bis zum Ende der zweiten Dekade häufiger trockenes Wetter mit nur vereinzelten Niederschlägen. Die Temperaturen bleiben aber immer für die Gegend sehr verhalten und wir erreichen kaum mal die 20 Grad. Das letzte Aprildrittel wird wieder deutlich feuchter. Der Mai beginnt hier zwar auch nicht störungsfrei, aber immerhin wird es deutlich wärmer. Selbst die Sommermarke von 25 Grad könnte dann fallen. Das deckt sich durchaus mit der Prognose deutschlandweit.

Vorsicht! - Langfristvorhersagen sind experimenteller Natur

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.

Fazit: Sommer und Sonne haben es bis Juni eher schwer

  • im April kaum Chancen auf 25 Grad
  • um Ostern eventuell mal trockener, aber nicht sehr warm
  • Mai startet hoffnungsvoll, fällt aber wieder ab
  • Juni ungewohnt nass, Hitze derzeit unwahrscheinlich

Unsere Wettertrends und Themenseiten

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(oha)