Falsch ins Netz gegangen
Wie Plastik den Tieren der Arktis zu schaffen macht
von Letizia Vecchio und Christian Häckl
Die Arktis gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen der Erde – Grund genug zu glauben, dass sich die Umweltverschmutzung durch menschlichen Einfluss dort eher in Grenzen halten sollte. Dies ist aber leider längst nicht mehr der Fall: Durch die Meeresströmungen gelangt vor allem Plastikmüll aus den Weltmeeren zum Nordpol. Der lässt nicht nur das Eis schneller schmelzen, sondern ist auch für Eisbär, Robbe und sogar für Meeresunkräuter ein Riesenproblem.
Alte Fischernetze werden Tieren zum Verhängnis
Laut einer Studie der norwegischen Meeresforscher Lene Buhl-Mortensen und Pål Buhl-Mortensenål besteht ein Großteil des Plastikmülls in der Arktis aus weggeworfenen Fischernetzen, Seilen oder Netzfasern. Tiere wie die Küstenseeschwalbe verheddern sich darin, einmal „ins Netz gegangen“, ist es für die Vögel oft unmöglich, sich wieder aus dem Plastikgefängnis zu befreien oder gar zu jagen. Viele der Tiere verhungern. Aber auch Robben oder Walrösser kommen mit den Netzen in Kontakt und strangulieren sich. Die Wunden, die dadurch entstehen, entzünden sich – das Todesurteil für die sympathischen Meeressäuger.
Das große Plastikfressen - so wird unser Plastikmüll Tieren zum Verhängnis

Sind die Netze eine äußerliche Bedrohung, so tötet das Fressen von Plastikmüll die Tiere oft von „innen“. Viele Wasserpflanzen sind nämlich mit Plastikteilen durchsetzt. Nicht nur Meeresvögel, sogar Rentiere (!) fressen die angespülten Pflanzen und sterben anschließend daran. Auch Fische nehmen das Plastik über Mikropartikel auf. Somit landet es dann auch in unseren Körpern, wenn auch nicht nur über Fische der Arktis. Laut einer Greenpeace-Studie finden sich zum Beispiel bei über 60 Prozent der Heringe Mikroplastik.
Was können Sie zum Schutz der Tiere tun?
Zugegeben: Die Bilanz fällt nicht gerade positiv aus. Dennoch kann jeder auch einen kleinen Beitrag zum Schutz der Meere – und damit auch der Arktis – leisten.
- Müll richtig entsorgen: Klingt trivial, ist es aber nicht. Nehmen Sie Ihren Müll nach Besuchen an Fluss oder Meer einfach wieder mit
- Plastikfrei einkaufen: Waren Sie schon mal im Unverpacktladen? Nein? Dann nichts wie los! Dort können Sie viele Lebensmittel und Drogerieartikel plastikfrei einkaufen. Denn keine Verpackung ist besser, als eine vermiedene.
- Kleinvieh macht auch Müll: Zigarettenkippen, Flaschendeckel und Bonbonpapier sind für viele Meeresbewohner am gefährlichsten. Also: Ab in die Tonne damit!
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Klima-Rekorde - Ist Deutschland noch zu retten? Die Doku im Online Stream auf RTL+
Streaming-Tipp: Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?
(eve)