Monsterwellen zwischen Meer und Mythos

Fischer und Seeleute erzählen von atemberaubenden Ereignissen auf hoher See und wie sie dem Tod ins Auge blickten. Sie berichteten von Monsterwellen und lange hat niemand ihnen geglaubt. Riesenwellen (Freak Waves, Kaventsmann oder Wasserwand genannt) galten lange Zeit als Seemannsgarn, bis vor wenigen Jahren Satellitenaufnahmen beim Unglück der Queen Mary II ihre Existenz bewiesen. Es gibt die gigantischen Wasserwände also wirklich. (Foto aus: Der Sturm)
© Foto aus: Der Sturm

Die Giganten im Ozean können aus dem Nichts entstehen und erreichen eine Höhe von mehr als 30 Metern. Das ist doppelt so hoch wie bis vor kurzem noch gedacht. (Foto aus: Der Sturm)
© Foto aus: Der Sturm

Am häufigsten entstehen Monsterwellen im Nordatlantik. Wöchentlich entdecken Forscher bis zu drei solcher Wellen auf Satellitenbildern. Leider können die Wissenschaftler aber noch nicht vorhersagen, wann und an welchem Ort genau sie auftreten. Doch sie können inzwischen sagen, unter welchen Umständen und wo die Wasserwände am wahrscheinlichsten entstehen.
© MEV-Verlag, Germany

Die Wahrscheinlichkeit des Auftauchens einer Monsterwelle erhöht sich, wenn Variationen der Wassertiefe und der Strömungen die Wellen stark fokussieren. Treffen dabei zwei Wellen aufeinander, können sie sich aufschaukeln. Im Zusammenspiel der Wellen kann plötzlich eine Wasserwand entstehen. Ideale Gebiete für das Auftreten solcher Effekte sind Flussmündungen und Buchten. Außerdem ist beobachtet worden, wie eine Riesenwelle entsteht, wenn eine große Welle die Energie von zwei kleineren Wellen 'absaugt'.

Forscher unterscheiden drei Arten von Monsterwellen:
Kaventsmänner: Diese tauchen einzeln auf und haben eine unterschiedliche Form. Kaventsmänner sind zudem groß und bewegen sich sehr schnell.
Drei Schwestern: Bestehen aus drei kurz aufeinander folgenden hohen Wellen.
Die Weiße Wand: Das ist eine sehr hohe, vertikale Welle. Manchmal erstreckt sie sich auch über einen weiten Bereich.
Kaventsmänner: Diese tauchen einzeln auf und haben eine unterschiedliche Form. Kaventsmänner sind zudem groß und bewegen sich sehr schnell.
Drei Schwestern: Bestehen aus drei kurz aufeinander folgenden hohen Wellen.
Die Weiße Wand: Das ist eine sehr hohe, vertikale Welle. Manchmal erstreckt sie sich auch über einen weiten Bereich.

Für viele Schiffe, darunter auch große Kreuzfahrtschiffe, sind Monsterwellen ein Horrorszenario. Zwar können die Luxusliner eine Menge aushalten, aber gegen eine solche Wasserwand haben auch sie keine Chance, wie diverse Unglücke belegt haben. So zerstörte unter anderem im Jahre 2001 eine Wasserwand die Brücke des Kreuzfahrtschiffes 'Bremen' in mehr als 20 Metern Höhe über dem Wasser. Der Luxusliner entging nur knapp dem Untergang, glücklicherweise kam die Welle fast genau von vorne.

Schiffe können aufgrund ihrer Eigenträgheit die Riesenwellen nicht problemlos überfahren, sondern werden von den Giganten überrollt. Die meisten Schiffe sind auf einen Wasserdruck von rund 15 t/m² ausgelegt, aber bei der Begegnung mit einer Riesenwelle sind die Schiffe einem Wasserdruck von bis zu 100 t/m² ausgesetzt.
01 07