Klimakrise, Hitzewellen, Dürren
Kinder von heute werden bis zu siebenmal mehr Extremwetter erleben als ihre Großeltern
Mehr Waldbrände, mehr Überflutungen, aber vor allem mehr Hitze
Der Klimawandel ist real – er findet statt und trifft uns auch in Deutschland zunehmend häufiger. Erwähnt seien an dieser Stelle die Dürre- und Hitzesommer 2018 und 2019 sowie die fürchterlichen Regenfälle an Ahr und Erft, die mehr als 200 Menschen das Leben kosteten. Wissenschaftler haben einen Tag nach der Bundestagswahl eine Studie in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht mit folgender düsteren Botschaft: Ein Kind, das 2021 geboren wird, wird etwa siebenmal mehr Hitzewellen erleben als seine Großeltern. Aber auch auf mehr Waldbrände und Überschwemmungen muss es eingestellt sein.
Ernteausfälle werden zunehmend ein Thema

Kinder, die jetzt geboren werden, müssen laut der Forscher doppelt so viele Waldbrände und drei Mal so viele Überschwemmungen und Ernteausfälle hinnehmen. Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen CO2-Reduzierungspläne der Regierungen.
Die Wissenschaftler zeigen auf, dass es sehr wohl eine große Rolle spielt, ob sich die Erde um 1,5 Grad erwärmt oder um 2. Eine 1960 geborene Person erlebt im Laufe ihres Lebens im Schnitt zwei bis sechs Hitzewellen. Ein 2020 geborenes Kindes aber 10 bis 26 Hitzewellen, wenn der globale Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. Wenn der Anstieg 2 Grad beträgt, sind es schon 15 bis 29 Hitzewellen. Und noch mehr werden es, wenn die derzeitigen Pläne der Regierungen eingehalten werden.
"Wir haben leider gute Gründe für die Annahme, dass unsere Berechnungen den tatsächlichen Anstieg, dem junge Menschen ausgesetzt sein werden, sogar noch unterschätzen“, sagte Hauptautor Wim Thiery von der Freien Universität Brüssel. In Bezug auf Dürren, Hitzewellen, Flussüberschwemmungen und Ernteausfälle werden Menschen, die heute unter 40 Jahre alt sind, ein Leben führen, das die Forscher als "beispiellos" bezeichnen.
Es gibt auch eine gute Botschaft

"Die gute Nachricht: Wir können unseren Kindern tatsächlich einen Großteil der Klimalast von den Schultern nehmen, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, indem wir aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen", sagt Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Mitautorin der Studie. "Wenn wir uns auf ein 1,5-Grad-Ziel einstellen, werden wir die potenzielle Gefährdung der jungen Menschen durch Extremereignisse im Laufe ihres Lebens weltweit um durchschnittlich 24 Prozent verringern.“
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(osc)