Klimakrise, Hitzewellen, Dürren

Kinder von heute werden bis zu siebenmal mehr Extremwetter erleben als ihre Großeltern

Mehr Waldbrände, mehr Überflutungen, aber vor allem mehr Hitze

Der Klimawandel ist real – er findet statt und trifft uns auch in Deutschland zunehmend häufiger. Erwähnt seien an dieser Stelle die Dürre- und Hitzesommer 2018 und 2019 sowie die fürchterlichen Regenfälle an Ahr und Erft, die mehr als 200 Menschen das Leben kosteten. Wissenschaftler haben einen Tag nach der Bundestagswahl eine Studie in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht mit folgender düsteren Botschaft: Ein Kind, das 2021 geboren wird, wird etwa siebenmal mehr Hitzewellen erleben als seine Großeltern. Aber auch auf mehr Waldbrände und Überschwemmungen muss es eingestellt sein.

Lesetipp: Die Sommer unserer Zukunft - Extrem wird normal

Hitzesommer 2018: Berlin wie Nizza – Hamburg wie Bordeaux

Ernteausfälle werden zunehmend ein Thema

12.08.2021, Spanien, Madrid: Ein Mann versucht, sich in einem Brunnen im Retiro-Park in Madrid abzukühlen.
Hitzewelle bringen viele Menschen um. Unser Organismus verträgt Hitze gar nicht gut, vor allem für ältere Menschen ist Hitze eine echte Gefahr.

Kinder, die jetzt geboren werden, müssen laut der Forscher doppelt so viele Waldbrände und drei Mal so viele Überschwemmungen und Ernteausfälle hinnehmen. Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen CO2-Reduzierungspläne der Regierungen.

Die Wissenschaftler zeigen auf, dass es sehr wohl eine große Rolle spielt, ob sich die Erde um 1,5 Grad erwärmt oder um 2. Eine 1960 geborene Person erlebt im Laufe ihres Lebens im Schnitt zwei bis sechs Hitzewellen. Ein 2020 geborenes Kindes aber 10 bis 26 Hitzewellen, wenn der globale Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. Wenn der Anstieg 2 Grad beträgt, sind es schon 15 bis 29 Hitzewellen. Und noch mehr werden es, wenn die derzeitigen Pläne der Regierungen eingehalten werden.

"Wir haben leider gute Gründe für die Annahme, dass unsere Berechnungen den tatsächlichen Anstieg, dem junge Menschen ausgesetzt sein werden, sogar noch unterschätzen“, sagte Hauptautor Wim Thiery von der Freien Universität Brüssel. In Bezug auf Dürren, Hitzewellen, Flussüberschwemmungen und Ernteausfälle werden Menschen, die heute unter 40 Jahre alt sind, ein Leben führen, das die Forscher als "beispiellos" bezeichnen.

Es gibt auch eine gute Botschaft

 Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser Einwohner und Hilfskräfte bei Aufräumarbeiten in der Stadt Marienthal. Am 14.07.2021 kam es im Landkreis Ahrweiler zu starken Überflutungen durch Starkregen.
Einwohner und Hilfskräfte bei Aufräumarbeiten in der Stadt Marienthal an der Ahr.

"Die gute Nachricht: Wir können unseren Kindern tatsächlich einen Großteil der Klimalast von den Schultern nehmen, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, indem wir aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen", sagt Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Mitautorin der Studie. "Wenn wir uns auf ein 1,5-Grad-Ziel einstellen, werden wir die potenzielle Gefährdung der jungen Menschen durch Extremereignisse im Laufe ihres Lebens weltweit um durchschnittlich 24 Prozent verringern.“

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

Wüstenstaat Deutschland - Die TVNOW-Doku im Online Stream

(osc)