Wetter hilft nicht bei der Rettung: Regen und Schnee, dann Frost
Mehr als 1.500 Tote nach Erdbeben in der Türkei und Syrien
Immer wieder bebt die Erde in der Türkei, am Montagmorgen kam es zur Katastrophe. Die genauen Opferzahlen dort und im Nachbarland Syrien sind aber noch nicht abzusehen. Sicher ist nur: Die Menschen wurden in der Nacht von dem Beben überrascht, unzählige Häuser stürzten ein und die Zahl der Toten steigt und steigt. Derzeit werden weit mehr als 1.500 Tote vermutet.
Beben war bis Israel zu spüren

Mehr als 1.500 Menschen sind beim Erdbeben am Montag im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens ums Leben gekommen. In der Türkei starben mindestens 1.014 Menschen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad berichtete. Tausende seien verletzt worden. In Syrien seien zudem mindestens 590 Menschen ums Leben gekommen, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.
Das Erdbeben mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras hatte die Südosttürkei am Montagmorgen erschüttert. Dem Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben eine Stärke von 7,7. Im Lauf des Tages erschütterte am Montag ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul meldete. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden. Das Beben war nach offiziellen Angaben auch in Israel zu spüren.
Erst Regen und Schnee, dann Frost
Schlechte Aussichten auch vom Wetter für die Verschütteten und Helfer. Zwar lassen Regen und Schnee jetzt schnell nach in der Gegend um Gaziantep, doch dafür kommt der knackige Frost in den Nächten zurück: Dazu unser Meteorologe Martin Pscherer: „Nachts wird es in den nächsten Tagen teils frostig kalt, tagsüber zwischen 5 und 8 Grad. Heute und morgen gibt es voraussichtlich noch etwas Regen oder Schnee, danach wird es zunehmend trocken.“ Erst am Wochenende drohen neue Schneefälle.
Helfer: "Die Lage ist sehr tragisch"

In Syrien stürzten laut Sana in zahlreichen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragbahren wegtrugen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.
Die Rettungsorganisation Weißhelme sprach ihrerseits von Dutzenden Toten. “Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmer liegen“, sagte der Leiter der Gruppe, Raed Al Saleh. „Die Lage ist sehr tragisch“, sagte ein Mitglied der Gruppe.
In der Türkei sind nach Angaben des Innenministers mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.
Immer wieder schwere Erdbeben in der Region
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.
Bei einem der folgenschwersten Beben der vergangenen Jahre kamen im Oktober 2020 in Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Im Jahr 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.
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(dpa, osc)