Der Polarwirbel bricht zusammen – Haut der Winter noch einen raus?
Es gibt immer mehr Anzeichen in den Wettermodellen, dass der Winter nochmal richtig zuschlagen könnte. Ein mögliches Szenario wären knackig kalte Tage Ende Februar. Die Ursache liegt in einer möglichen Veränderung in der Atmosphäre (genauer Stratosphäre), denn hier liegt der Polarwirbel, der unser Wetter in Mitteleuropa maßgeblich beeinflusst.
Was ist der Polarwirbel überhaupt?

Wir müssen zunächst verstehen, was es mit dem Polarwirbel auf sich hat und danach wird deutlich das eine Veränderung ein großes Winterfinale einleiten könnte. Bei dem Polarwirbel handelt es sich um ein großräumiges Höhentief über der Arktis. Das Höhentief ist gefüllt mit sehr kalter Luft, bis zu -80 Grad können in der Stratosphäre erreicht werden. Wie alle Tiefdruckgebiete auf der Nordhalbkugel dreht sich auch der Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn und transportiert Luftmassen in der Regel von Westen nach Osten. Die Stärke oder Ausprägung des Polarwirbels hängt von Temperaturunterschieden zwischen Äquator und dem Pol ab. Wenn die Temperaturgegensätze sehr groß sind, dann ist der Polarwirbel besonders stark ausgeprägt. Bei so einem Fall wird der Westwind verstärkt und über Mitteleuropa herrscht eher mildes Winterwetter. Die Zirkulation kann aber auch gestört werden und Kalt- und Warmluftausbrüche wären die Folge.
Teilung des Polarwirbels kann für Wintereinbruch sorgen
Bei einer starken Stratosphärenerwärmung über der Arktis, kann sich das Polarwirbelsystem verändern. Dieser Prozess führt dazu, dass sich der Polarwirbel aufspaltet und zwei oder drei eigenständige Wirbel gebildet werden. Diese Wirbel sind ebenfalls mit einer sehr kalten Luftmasse gefüllt und liegen in der Regel über Nordamerika und Eurasien. Wenn es dann noch zu einer Änderung der Großwetterlage kommt z.B. durch ein Hochdruckgebiet über Skandinavien oder Sibirien, kann sich die arktische Kaltluft auf den Weg nach Deutschland machen.

Welche Auswirkung könnte eine Teilung für uns haben?
Sollte sich die arktische Kaltluft durch eine Ostwetterlage (Hoch über Skandinavien) auf den Weg zu uns machen, dann ist mit einer länger anhaltenden Kältephase zu rechnen. Im März 2013 sorgte ein Polarsplitt für eine Temperaturabweichung nach unten. Der März 2013 fiel deutlich zu kalt aus (im Vergleich zum langjährigen Mittel). Am kältesten war damals der Osten von Deutschland, wo es um 5 Grad zu kalt war. Auch im Westen gab eine Abweichung von 5 Grad und in diesem Jahr wäre ein ähnliches Szenario möglich.
Die Teilung des Polarwirbels hat bereits stattgefunden und es könnte noch eine Weile dauern bis sich die Auswirkungen bemerkbar machen. Insgesamt deuten mehrere Wettermodelle daraufhin, dass sich Ende Februar der Winter mit arktischer Luft auf den Weg nach Deutschland machen könnte – bis dahin dauert es zwar und es sind noch einige Unsicherheiten vorhanden, aber die Möglichkeit auf einen Winter in den März hinein besteht.