Bauernregel gegen Wissenschaft
Was das Laub über den Winter verrät
Bauernregel: Das Laub verrät den Winterverlauf

Zwei alte Bauernregeln besagen: "Fällt das Laub zeitig im Garten, ist schöner Herbst und gelinder Winter zu erwarten." und "Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein." Was ist an diesen Bauernregeln dran?
Jahrhundertwinter, ein Jahrtausendwinter oder wieder nur ein grauer Hauch von Vorfrühling?

Je nachdem, wo man derzeit durch den Wald geht, sieht man ein völlig unterschiedliches Bild. Mal ist es leuchtend rot, mal grün, und teils sind die Blätter schon ganz verschwunden.
Eichen z.B. verlieren ihre Blätter recht spät, Traubeneichen teilweise sogar erst im Frühjahr. Ebenso wie die Hainbuche, die anders als die Rotbuche ihre Blätter über den ganzen Winter behält. Welche Bäume soll man also betrachten, wenn man einen Hinweis auf den Winter bekommen möchte?
Nicht jedes Laub zählt
In der Phänologie, einer Wissenschaft, die den Jahresablauf periodisch wiederkehrender Entwicklungserscheinungen in der Natur beobachtet, definiert man den Beginn des Herbstes daran, wann sich das Laub verfärbt. Damit keine Missverständnisse aufkommen, hat man sich auf Stieleiche, Rosskastanie, Quitte, Rotbuche, Esche und Walnuss geeinigt.
Phänologie gegen Bauernkalender - wer gewinnt?
Wenn man sich ansieht, warum sich die Blätter verfärben, hat die Bauernregel zum Winter schon fast verloren: Ausgelöst wird dieser Prozess durch die sich verkürzende Tageslänge und die sinkende Temperatur. Nach mehreren kühlen Nächten wird das Chlorophyll entsprechend schneller abgebaut, mehr zur Laubfärbung hier. So sagt die Blattfärbung und der Laubfall nur etwas über das Wetter im Herbst aus,
Sorry!, auch wenn die Natur oft wichtige Hinweise liefert, lassen sich auch mit diesen schönen Bauernregeln keine Aussagen über den Verlauf des kommenden Winters treffen.