Asteroid folgt der Erde
Kamoʻoalewas Herkunft könnte uns näher sein, als vermutet
Kleiner Asteroid - Großes Interesse
Kamoʻoalewa ist als Asteroid mit rund 50 Metern zwar eher klein, aber trotzdem interessiert sich die Wissenschaft brennend für ihn. Das liegt daran, dass er einer wenigen Asteroiden ist, dessen Herkunft bekannt sein könnte.
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Kamoʻoalewa auf ähnlicher Umlaufbahn um die Sonne

Entdeckt wurde der Asteroid (469219/2016 HO3) 2016 von dem Panstarrs-Teleskop auf Hawaii. Von dort erhielt er auch seinen Namen. Er bedeutet soviel wie „wackelndes Himmelsobjekt“. Der Gesteinsbrocken bewegt sich auf einer ähnlichen Umlaufbahn um die Sonne wie die Erde. Dabei kommt Kamoʻoalewa der Erde allerdings nicht näher als 9 Millionen Kilometer und ist bei seiner erdfernsten Position rund 25 Millionen weg.
Wissenschaftler haben errechnet, dass der Himmelskörper seine Umlaufbahn vor etwa 100 Jahren begonnen hat und dies wohl noch ein paar Hundert Jahre tun wird. Obwohl Kamoʻoalewa schwer mit Teleskopen zu beobachten ist, da er sich im Schatten der Erde bewegt, fanden Forscher seine Beschaffenheit heraus. In den wenigen Momenten, in denen das Objekt von der Sonne beschienen wurde, stellten sie fest, dass es aus gefrorener, magmatischer Materie besteht.
Dieselbe Materie wie auf dem Mond
Es ist dieselbe Materie, die auf der Oberfläche des Mondes gefunden wurde. Zuerst hatte das Team um dem Studienleiter Benjamin Sharkey von der Universität von Arizona es mit den Mineralien verglichen, die typischerweise auf Asteroiden zu finden ist. „Ich habe mir jedes erdnahe Asteroidenspektrum angesehen, zu dem wir Zugang hatten, und nichts stimmte überein", erklärte Sharkey.
Für drei Jahre kam das Forscherteam nicht weiter in dem Rätsel um die Beschaffenheit von Kamoʻoalewa. Die Corona-Pandemie führte dazu, dass sogar eine Chance verpasst wurde, den Gesteinsbrocken im Sonnenlicht zu beobachten. Im Jahr 2021 ergab sich eine neue Chance und damit gelang der Durchbruch. Die Zusammensetzung des Asteroiden spricht klar für eine Herkunft vom Mond. Hinzu kommt die ähnliche Umlaufbahn um die Sonne.
Chinesische Mission zum Mondgestein

Die Vermutung ist nun, dass Kamo’oloewa bei einem Meteoriteneinschlag auf dem Mond aus dessen Oberfläche geschleudert wurde. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist zwar groß, aber trotzdem noch keine absolute Sicherheit. Hilfe könnte eine chinesische Mission zu dem Quasisatelliten bringen. Die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA plant ab dem Jahr 2024 auf dem Asteroiden zu landen, um mehr über ihn herauszufinden. Zeit dafür scheint es zu geben, auch wenn es in astronomischer Hinsicht nicht so ist.
„Es wird nicht sehr lange in dieser speziellen Umlaufbahn bleiben, nur etwa 300 Jahre in der Zukunft, und wir schätzen, dass es vor etwa 500 Jahren in dieser Umlaufbahn angekommen ist“, sagt der Co-Autor der Studie, Renu Malhotra, Professor für Planetenwissenschaften der Universität von Arizona. Für eine Mission zum Kamo’oloewa sollte das reichen.
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(kfb)