Regenreicher April
42-Tage-Wettertrend: Lenz liebt Abwechslung - Kälte und Frost, aber auch 20 Grad
von Karim Belbachir
Der Frühling bleibt offenbar recht nass in den kommenden 42-Tagen. Das zumindest suggerieren die aktuellen experimentellen Langfristprognosen. Neben viel Regen sind die Temperaturen auffällig. Nicht nur, dass es einen kleinen Kälteeinbruch Ende März gibt. Es sind außerdem Temperaturen von mehr als 20 Grad in der Vorhersage.
Oben im Video: Warum sich der Frühling einfach nicht mehr aufhalten lässt?
Das Wetter im Norden: Viel Niederschlag und eine Temperaturspitze

Der Frühling sieht sehr nass aus im Norden. Die Regensummen sind aber willkommen und legen die Grundlage für ein gutes Pflanzenwachstum. Gerade zum Ende des März legt der Niederschlag nochmal eine Schippe drauf. Das hält auch noch die erste Aprilwoche an. Im Anschluss lässt der Regen etwas nach. Die Temperaturen krebsen im letzten Teil des März bei rund 10 Grad rum. Zum 28. März geht es nochmal runter. Das betrifft vor allem die Nächte, wo es nochmal frostig kalt wird. Eine Temperaturspitze wollen wir nicht vorenthalten. Der Beginn des zweiten Aprildrittels steigen die Gradzahlen mal auf 20 und höher. Es hält nur nicht lange an. Anschließend pendeln sich die Temperaturen wieder bei rund 10 Grad ein.
Lese-Tipp: Wann kommt der Frühling wirklich?
Das Wetter im Osten: Frühlingshaft mit ordentlich Regen

Ein kleiner Temperatursturz und eine Temperaturspitze hat auch der Osten im Programm. Ende März sind in Berlin nur noch 5 Grad in der Grafik zu sehen und selbst die nächtlichen Tiefstwerte sinken in den negativen Bereich – Nachtfrost! Ansonsten liegen wir im Osten bei frühlingshaften Werten um die 15 Grad. Einen signifikanten Anstieg gibt es dann im zweiten Aprildrittel, wenn es auf die 20 Grad hoch geht. Glücklich schätzen werden sich Menschen im Osten Deutschlands beim Blick auf die Niederschlagssummen. Es ist vergleichsweise viel zu sehen in der Grafik.
Lese-Tipp: Schnee bis in den Mai? Unsere Trends für den Frühling 2023
Das Wetter im Westen: Warme Temperaturspitzen, aber Frostnächte nicht ausgeschlossen

Viel Regen ist auch in den Daten Kölns zu sehen. So kann sich also auch der Westen auf viel Niederschlag freuen. Wobei zwischendurch ein wenig Sonnenschein nicht schaden kann. Das europäische Wettermodell, das die Grundlage für die experimentelle Langfristprognose darstellt, hat auch im Westen einen kleinen Knick in der Temperaturkurve Ende März. Tagsüber wird es etwas kühler, aber in der Nacht könnte es frostig werden. Im Gegensatz zum Norden und Osten hat der Westen gleich zwei Temperaturspitzen in der Grafik. Mehr als 20 Grad sind dabei zu sehen. Der April liegt temperaturtechnisch bei rund 10 Grad im Schnitt. Frostnächte sind aber weiterhin nicht ausgeschlossen.
Lese-Tipp: Weiße oder grüne Ostern? Die aktuelle Wetterprognose für Ostern 2023
Das Wetter im Süden: Zickzack-Kurve der Temperaturen

Auch Süden hat noch ein paar Frostnächte im Programm. Die erste gibt es Ende März, aber auch Anfang April stürzen die Gradzahlen unter den Gefrierpunkt. Tagsüber legen die Temperaturen über die kommenden 42 Tage in München einen regelrechten Zickzack-Kurs hin. Ab der zweiten Aprildekade geht es hoch auf mehr als 20 Grad. Das hält aber nicht lang. Im Anschluss hat der Frühling es schwer die 10 Grad zu erreichen. Dazu gibt es reichlich Regen. Es sieht nach einer nass-trüben ersten Frühlingshälfte aus.
Wie wird das Wetter im Frühling in Deutschland?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Frühlingsmonate März, April und Mai:
- Meteorologisch beginnt der Frühling immer am 1. März
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Ziemlich unterkühlt verliefen in den letzten Jahren vor allem der Frühling 2021, 2013, 2010 oder 2006
- Ansonsten war es meistens überdurchschnittlich warm und vielfach sehr sonnig und zu trocken
- Normal wären in Deutschland in den drei Frühlingsmonaten insgesamt um die 190 Liter Regen pro Quadratmeter, ein Temperaturmittel von 8,5 Grad sowie 530 Sonnenstunden
- Unter anderem die Frühjahre 2020, 2022 oder 2018 waren teilweise dramatisch dürr
- Hierbei brachte der Frühling 2020 eine sehr krasse Konstellation mit nur rund 50 Prozent des normalen Niederschlags und fast 720 Sonnenstunden
- Das waren mehr Sonnenstunden als im Sommer 2020, der nur etwa 680 sonnige Betriebsstunden im Programm hatte
- Die tiefste Temperatur in einem Frühling – abseits der knapp 3.000 Meter hohen Zugspitze – wurde am 9. März 1961 mit -28,5 Grad in Trochtelfingen in Baden-Württemberg gemessen
- Die höchste mit 36,6 Grad in Hamburg-Bergedorf am 23. Mai 1922
Lese-Tipp: Monat für Monat – Das alles können der März, der April und der Mai
Lese-Tipp: Weiße oder grüne Ostern? Die aktuelle Wetterprognose für Ostern 2023
Wettervorhersage: So funktioniert unser 42-Tage-Wetter
Bevor sich die Menschen Gedanken um die Vorhersage von Wetter gemacht haben, sind ihnen schon gewisse Regelmäßigkeiten aufgefallen. Hieraus sind dann auch Bauernregeln entstanden. Das waren – wenn man so will – auch die ersten Formen der Langfrist-Wettervorhersagen. Bis heute ist in diesem Gebiet natürlich rasant viel passiert und wir sind Lichtjahre von den Ursprüngen entfernt.
Erste Wetterbeobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen und physikalischen Gesetzen gründeten die moderne Form der Wettervorhersage. Und die hat definitiv richtig viel zu bieten. Ein Teil der Vorhersagen zielt dabei auf Langfristprognosen ab. Ursprünglich vor allem für die Energiewirtschaft entwickelt, halten sie auch in unserer alltäglichen Wetterwelt mehr und mehr Einzug. Die experimentellen Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA beispielsweise. Und auch unser 42 Tage-Trend geht – basierend auf dem europäischen Wettermodell – in den Bereich von mehreren Wochen mit den Charts für Höchsttemperatur, Tiefsttemperatur und Niederschlag. Kombiniert mit dem Fachwissen unserer Meteorologen/-Innen und Redakteure/-Innen, um Ihnen einen Blick über die aktuellen Trends und Fakten für die kommenden sechs Wochen zu geben.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt, können Sie in unserem Wetterbericht für drei Tage lesen. Diese werden täglich aktualisiert. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Wüstenstaat Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+
Woher bekomme ich alte Wetterdaten?
Bei uns gibt es nicht nur aktuelle Informationen und Artikel rund um Wetter und Klima. Aus der Wetter- und Klimadatenbank unseres meteorologischen Partners können Sie detaillierte Wetteraufzeichnungen und Klimastatistiken für tausende Wetterstationen und Orte weltweit erwerben.
(avo)